Jetzt im Ruhestand: Karl-Heinz „Bleesi“ Blees

Damit hatte Karl-Heinz Blees nicht gerechnet, für ihn die größte Überraschung des Tages: Der Eintracht-Adler war dabei als „Bleesi“ nach 42 Jahren bei der Stadt Kelkheim auf dem Bauhof in den Ruhestand verabschiedet wurde. Rund 140 Gäste, darunter Bürgermeister Albrecht Kündiger, waren dabei, als Karl-Heinz Blees zum letzten Mal dienstlich im Bauhof zugegen war. „Das war alles gigantisch“, sagte er und freute sich riesig über die Adler-Überraschung, die ihm die Mitarbeiter bereitet hatten. „Davon hatte ich keine Ahnung“, freute er sich über dieses Abschiedsgeschenk für den bekennenden Eintracht-Fan.

Für manche Kelkheimer war Karl-Heinz Blees der Mann im Hintergrund, für viele aber derjenige, dem die Kelkheimer in den letzten Jahren die geregelte Müllabfuhr verdankten.

Angefangen hatte der Münsterer („Karriere kann man nur machen, wenn man in Münster anfängt“) bei der Stadt Kelkheim als Lehrling, nachdem er vorher kurze Zeit im Autohandwerk tätig war, dann aber sich vom Vater, der in der Stadtverwaltung tätig war, ins Rathaus locken ließ.

Hier erlebte er, wie vielseitig man sein muss, um die Stadt vom Müll frei zu halten. „Das habe ich aber nur geschafft dank der Mitarbeiter im Bauhof und bei der Müllabfuhr“, sagte er rückblickend.

Die Kelkheimer verlieren mit Karl-Heinz Blees einen Ansprechpartner, der immer sofort reagierte, wenn sich Kleinigkeiten ergaben, die nicht so klappten und ihm vorgetragen wurden. Und so kann er heute im Brustton der Überzeugung sagen: „Ich bin stolz, dass es kaum richtige Beschwerden gab, die lagen eigentlich bei Null. Klar, dass es hier und da mal Fragen gab, aber es wurde alles schnell erledigt.“ Genauso schnell – „ich bin stolz auf die Kelkheimer“ – funktionierte in der Stadt die Wandlung der Müllabfuhr in die Entsorgung durch die Blaue Tonne, Gelbe Tonne, Gelber Sack und Biotonne. Gerade hier hätte er Schwierigkeiten erwartet.

Die gab es nicht. Er formulierte: „Kelkheimer Bürger sind in dieser Beziehung Musterschüler.“ Eines aber gibt er den Kelkheimern mit auf den Weg: „Sperrmüll lässt sich nie so abfahren, dass man die Strecke auf die Minute einhalten kann. Je mehr Sperrmüll sich am Straßenrand häuft, desto länger dauert die Sperrmüllabfuhr. Wenn ein halbes Haus entrümpelt wird, haben die Mitarbeiter ein Problem.“

Das bittet er auch im Nachhinein für die Mitarbeiter, die sich mit den alten Sofas oder Sessel abplagen müssen, um Verständnis.

Es fotografierte oben Heinz Peter Niehaus. Das Bild zeigt den „Ruheständler“ (rechts) mit Adler „Attila“, dem Sendboten der Eintracht, dann in der Mitte von rechts Karl-Heinz Blees, Klaus Schmied, Heinz-Peter Neuhaus, Attila, Stefan Grams und den Eintracht-Falkner. Unten: Abschied vom Männertraum „PS-starke Fahrzeuge.“

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