„Drinnen ist es wärmer als draußen“ – Freibadsaison eröffnet

Katja Schubert versucht den Ersten Stadtrat Dirk Hofmann ins Wasser zu bewegen. Der taucht aber lieber erstmal nur mit der Hand unter.Foto: Judith Ulbricht

Kelkheim (ju) – Strahlend blaues Wasser, 24 Grad, Menschen in Badeanzug und Badehose – wer jetzt glaubt, wir befinden uns irgendwo am Mittelmeer, der irrt. Beim strahlend blauen Wasser handelt es sich um das Schwimmbecken im Kelkheimer Freibad, die Wassertemperatur beträgt 24 Grad und die Menschen in den Badesachen sehen zu, dass sie schnell ins Wasser kommen: denn „drinnen ist es wärmer als draußen“. Das bestätigt auch die 87-jährige Melitta Schmitz, die den Tag der Freibaderöffnung herbeigesehnt hat. Die Münsterin ist Stammgast und zieht fast täglich ihre Runden auf der Schwimmnudel sitzend, also in der Saison. „Das Wasser ist ein Traum“, schwärmt sie dann auch nach ihrem ersten Schwimmtag. Das mäßige Wetter hätte sie fast abgehalten, aber jetzt freut sie sich, dass sie gekommen ist. „Bei Nieselregen setzen wir uns einfach eine Badekappe auf, damit wir nicht nass werden“, witzelt sie noch mit Blick auf den wolkenverhangenen Himmel.

Neuerungen

Den Sprung ins Wasser vermeidet der Erste Stadtrat Dirk Hofmann an diesem kühlen Eröffnungs-Montagmorgen, aber die Hand steckt er dann doch mal ins „warme“ Nass. „Das fühlt sich ganz angenehm an“, so seine Bilanz. Gemeinsam mit der kaufmännischen Betriebsleiterin Gabriele Schmittel-Sattler begrüßte der Stadtrat die ersten Besucher und stellte gleichzeitig einige Neuerungen vor, die den Zugang und die energetische Situation des Freibads etwas entlasten können. Das neue Kassensystem, das im Jahre 2022 eingeführt wurde, hat sich bestens bewährt. Ergänzend dazu erwartet die Besucherinnen und Besucher ab dieser Saison ein neuer Eingangsbereich mit zwei Drehkreuzen. Hinzu kommt ein Durchgang für die Kinderwagen und Rollis sowie herausnehmbare Absperrbügel für die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen. Gerade für die Besitzer von Saisonkarten und Online-Tickets erleichtert das Drehkreuz den Zutritt zum Freibad. Damit sind lange Warteschlangen an heißen Sommertagen passé, alles kann reibungsloser ablaufen, so die Hoffnung und Erwartung. Und auch der Ticketkauf wird vereinfacht: Ein geschaffener Online-Shop bietet ein angenehmes Kaufen der Tickets und Gutscheine von zu Hause aus an. Das Ticket kann auf dem Handy hinterlegt und dann am Drehkreuz ausgelesen werden. Die Internetadresse des Web-Shops lautet: shop-freibad.kelkheim.de. Ab sofort kann auch mit der Kelkheimer Gutscheincard (vks) bezahlt werden.

Entgegen anderen Bädern in der Umgebung eröffnete das Freibad erst jetzt, „denn wir haben noch die sonnigen Tage mitgenommen, um die natürliche Energie zu nutzen“, erklärt Hofmann auch in Hinblick auf die Energiekosten, die schon im vergangenen Jahr hoch ausfielen und zur vorzeitigen Schließung des Bades führten. Jetzt wäre es noch wünschenswert, wenn die Temperaturen steigen würden, denn bis jetzt zeigt sich der Mai noch nicht wirklich von seiner besten Seite.

Für Bademeister Thorsten Suthues gab es auch eine Erleichterung. Musste er zur Überwachung der Freibadtechnik immer runter in den Keller, so kann er jetzt durch die Anschaffung einer steuerungstechnischen Anlage die Fernüberwachung der Technik aus dem Kontrollhäuschen am Beckenrand vornehmen. „So kann ich jetzt immer einen Blick auf Becken und Technik haben und muss nicht im Untergrund verschwinden“, scherzt der Bademeister.

Nach der Saison wird dann die größte Neuerung in Angriff genommen. Auf dem Dach des Umkleide- und Kioskgebäudes wird eine Solar-Absorber-Anlage errichtet, im gleichen Atemzug das Dach erneuert. Auf Grund einer beachtlichen Förderung dieses Projekts kommen wohl nur um die 100.000 Euro dafür auf die Stadt zu. Der Absorber (schwarze Schläuche) nimmt die Sonnenenergie auf. Das Schwimmbad- oder Duschwasser durchströmt die Absorber und erwärmt sich dabei. Die Absorber sind dabei mit UV-stabilem Kunststoff, der beständig gegenüber Schwimmbadwasser und den darin eingesetzten Chemikalien ist, ausgerüstet. „Wir erhoffen uns davon einige Einsparungen an Energie“, so Hofmann.

Das Kelkheimer Freibad punktet mit seinem großen Becken, der Wasserrutsche, aber auch mit dem Baby-Becken mit schattenspendendem Sonnensegel, mit der großen Liegewiese mit Blick auf die Frankfurter Skyline, mit dem Kinderspielplatz und der Beach-Sportanlage mit dem Boule-Feld und mit einem Kiosk, der ab sofort täglich geöffnet hat und dessen preisgekrönten Pommes, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind.

Öffnungszeiten und Eintritt

Das Kelkheimer Freibad hat montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Kassenzeiten sind bis 19.15 Uhr, das Becken muss um 19.45 Uhr verlassen werden. Erwachsene zahlen 5 Euro Eintritt, Kinder von 6 bis 17 Jahren zahlen 1 Euro, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Leistungsbezieher 2,50 Euro, Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt. Es gibt Familienkarten für 5,50 Euro und 10,50 Euro, einen Abendtarif ab 18 Uhr mit einer geringeren Gebühr, zudem Saisonkarten – Erwachsene 90 Euro, Kinder von 6 bis 17 18 Euro, für Schüler/Studenten sowie Menschen mit Handicap 45 Euro und Familien zahlen 100 Euro oder 190 Euro. Es gibt auch Wertkarten und Vorteilskarten, die aufgeladen werden können und dann einen Rabatt zwischen 10 bis 40 Prozent einbringen, je nach aufgeladener Summe.



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