Das FZH-Blasorchester: „Einfach klassisch“.

Rund fünfzig Musiker auf der Bühne der Stadthalle: Es war der Höhepunkt eines gemeinsamen Konzerts des Jugendorchesters und des großen Orchesters der FZH-Blasorchester beim Jahreskonzert, das in diesem Jahr den Titel „Einfach klassisch“ erhalten hatte.

Damit wollte ds Orchester zeigen, und trat auch den Beweis an, dass Klassik nicht „verstaubt“ ist. So standen der „Bolero“ von Ravel, „Finlandia“ von Sibelius und die „Fledermaus“ von Johann Strauß auf dem Programm.

Zuvor fanden sich alle zu einem Foto vor der Kastanie auf dem Vorplatz des Rathauses zusammen. Direkt neben der Skulptur des Heinrich von Ofterdingen, der einen Sängerwettstreit auf der Wartburg verloren hatte und – der Sage nach – in einer Höhle inHornau Liederbach seine Tränen trocknete.

Das kommt für das FZH-Blasorchester überhaupt nicht infrage. Es wurde erst nach langem begeistertem Beifall der Besucher der vollen Stadhalle von der Bühne gelassen.

Dazu ein Rückblick von Christine Ziegler:

„Der letzte Applaus ist verklungen und die rund 400 Gäste machen sich aus der Stadthalle Kelkheims wieder auf den Heimweg.

Ganz vorne sitzen an einem Tisch vereint die Gründer des Fanfarenzugs Hornau, die in diesem Jahr ein kleines Jubiläum feiern können: Im Jahr 1954 waren sie mit dabei, als Pater Egbert Konrad die Gruppe ins Leben rief und heute können sie auf die Früchte ihrer Arbeit schauen. ‚Als Gründer des Fanfarenzugs Hornau können wir ganz schön stolz darauf sein, dass sich unser Verein in den letzten Jahren so gut weiterentwickelt hat und es auch in Zukunft vorangehen wird“, so die einhellige Meinung aller.

Viel hat sich in den vergangenen 65 Jahren verändert: Aus den Fanfaren und Trommeln sind inzwischen Klarinetten, Saxophone und Tenorhörner geworden und das Blasorchester Kelkheim-Hornau hat sich zu einem homogenen Klangkörper entwickelt, der sich auch nicht davor scheut, in seinem Jahreskonzert „einfach klassisch“ die Konzertsäle der Welt in die Stadthalle Kelkheim zu bringen.

Das Jugendorchester Hornau eröffnete das Konzert mit einer kraftvollen Eröffnungsfanfare –der „Fanfare Jubiloso“ - und Melodien aus der „Nußknacker-Suite“ von Peter Tschaikowsky.

„Dieses Konzert war für uns alle etwas wirklich Neues“, so die Vorsitzende Christine Ziegler, „sind wir doch das erste Mal mit gleich zwei Gesangssolisten aufgetreten, mit denen wir uns an ein so bekanntes und auch schwieriges Stück wie die Fledermaus von Johann Strauß herangewagt haben.“ Doch der Erfolg gab diesem Versuch Recht. Die Sopranistin Gabrielle Mason und der Bariton Lutz Riehl brachten gemeinsam mit dem Blasorchester den Flair der Wiener Operette – nur unterbrochen durch den begeisterten Zwischenapplaus des Publikums – auf die Bühne der Stadthalle.

Auch der Dirigent des Orchesters, Stefan Wolkenfeld, war nach dem Konzert hochzufrieden. „Der Wunsch des Orchesters, einmal ein richtig „klassisches Konzert“ zu spielen, war natürlich eine Herausforderung, denn ist doch einiges anders als die Musik, die das Orchester sonst spielt: Viele solistische Passagen, sehr viele Stellen, die eine große Flexibilität, Konzentration und die permanente Aufmerksamkeit der Musiker erfordern. Daran haben wir hart gearbeitet und die Musiker haben es heute auf den Punkt gebracht.“

Das wurde auch vom Publikum honoriert. Erst nachdem noch einmal einige Nummern aus der Fledermaus als Zugabe erklungen waren und der berühmte Can Can aus der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“ zum dritten Mal gespielt wurde, entließ das begeisterte Publikum die Musikerinnen und Musiker zur wohlverdienten „Aftershow-Party“ ins Vereinsheim.

Blicken in 2019 auf 65 Jahre Vereinsgeschichte zurück: Gründungsmitglieder FZH Blasorchester Kelkheim-Hornau e. V. (von links: Bertwin Dorn, Günter Trippe, Karl Roth, Willi Heinz Jost, Ludwig Will, Josef Steyer, Hans Grimm, Gerhard Löw).

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