Jutta Hajek und ihre Tochter lasen vor Straßenkindern in Mumbai

Die Kelkheimer Autorin Jutta Hajek hat jetzt in einem Straßenkindercafé in Mumbai (früher Bombay) aus ihrem Buch „Siehst du die Grenzen nicht, können sie dich nicht aufhalten“ gelesen.

Der Grund?

Dazu schreibt die Autorin: „Die Welt ist ein Dorf und die Verbindung zwischen Kelkheim und Mumbai ist eng und gut.“ Seit die Kelkheimer Übersetzerin 2015 Amin Sheikhs Autobiografie „Ich war ein Junge auf den Straßen von Bombay“ ins Deutsche übersetzte, hat sie den Kontakt gehalten. Sie fieberte mit, als Amin Räume suchte, um seinen großen Traum zu erfüllen, ein Café zu gründen, in dem Straßenkinder Arbeit, Essen und Familienanschluss finden.

Es war für den 39-Jährigen nicht leicht, denn die Mieten in Mumbai sind – wie er sagt – „so hoch wie auf dem Mond“. Ende Oktober 2019 ist es gelungen: Das „Bombay to Barcelona Library Café“ eröffnete im Stadtteil Marol. Jutta Hajek hat Amin Sheikh und sein Team dort mit ihrer Tochter Annika besucht und ihr erstes Buch einem begeisterten Publikum vorgestellt: „Siehst du die Grenzen nicht, können sie dich nicht aufhalten. Eine blinde Familie beweist, dass man jedes Hindernis überwinden kann“.

Wie konnte das gehen, wo das 2019 erschienene Erstlingswerk doch noch nicht auf Englisch erschienen ist? Die Autorin übertrug mehrere Kapitel ins Englische, las sie im Wechsel mit ihrer Tochter vor, zeigte Fotos der Familie, um die es im Buch geht und erzählte, wie sie auf die Idee kam, diese faszinierende Geschichte aufzuschreiben.

„Besonders gut fand ich, wie lebendig die Charaktere aus dem Buch wurden und wie viel wir zum Hintergrund erfahren haben“, lobte Afrid Patel aus dem Publikum. Eine andere Zuhörerin bat um das Mikrofon und bedankte sich bei den Kelkheimerinnen für die ermutigende und inspirierende Buchvorstellung.

Zum Schluss hielten alle Liedblätter in der Hand und sangen gemeinsam „Heal the world, make it a better place …“ von Michael Jackson.

Die Sonne war inzwischen untergegangen, doch im Café ist es ganz hell. Strahlend machten die Gäste sich auf den Heimweg, nicht ohne vorher die köstlichen Pasta mit der „Pink Sauce“ und einen „Café Bonbon“ probiert zu haben – eine Spezialität aus Barcelona, wo Amins Frau Sara herstammt.

Viele wollen wiederkommen, denn dieses Café ist ein Ort mit einer freundlichen Atmosphäre, in dem ausschließlich ehemalige Straßenkinder arbeiten. Die jungen Leute wären ohne Amin Sheikh und seine Familie heimatlos. Er gibt ihnen ein Zuhause und zeigt, wo es im Leben langgeht: hart arbeiten, andere respektieren, sie höflich, zuvorkommend behandeln und absolut zuverlässig sein.

„Dreams do come true, if you never give up“. – Träume werden wahr, wenn Du nie aufgibst.“

Amin Sheikhs Arbeit kann mit einem Euro pro Monat über die Plattform: https://www.teaming.net/bombaytobarcelonalibrarycafe unterstützt werden.

Weitere Artikelbilder



X