Kelkheim
(ju) – Lange mussten sich die Kelkheimerinnen und Kelkheimer gedulden, bis in der Stadt endlich wieder ein Volksfest stattfinden konnte. Die Coronapandemie vermieste zwei Jahre lang sämtlichen Spaß: Stadtmarkt und Wäldchestag mussten abgesagt werden. Umso größer die Freude bei Groß und Klein als es jetzt wieder hieß: „Kommt in die Stadt, besucht den Einzelhandel am verkaufsoffenen Sonntag, lernt Vereine kennen, probiert Euch aus“. Im Großen Haingraben, in der Haupt- und Bahnstraße, in der Frankfurter Straße und auf dem Marktplatz in der Stadtmitte herrschten Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Äbbelwoimeister
Und nicht nur das. Am Stand des Obst- und Gartenbauvereins Fischbach wurde der Äbbelwoimeister ermittelt. Und das war gar nicht so leicht für die Kelkheimer Jury. 75 Bürgerinnen und Bürger probierten sich durch acht verschiedene Weine und stimmten ab, wer an die Spitze kommt. Es war heiß, Sonne und Durst standen im Zenit. Es wurde viel gekostet und sinniert. Ist der Schoppen aus den Bergdörfern oder aus dem Fischbacher Tal oder aus Kelkheims Mitte?
Am Ende stand der neue König fest: Ralf Elzenheimer sitzt für dieses Jahr auf dem Thron, doch die anderen warten schon auf ihre Chance im nächsten Jahr. Dann sind hoffentlich wieder alle dabei und finden raus wer 2023 der neue König/die neue Königin ist.
Hubschrauberrundflüge
Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten entdeckten Kelkheimer und Besucher die Hubschrauberrundflüge für sich. Am Sonntag überquerte Pilot Achim Gottschalk mit seinem Hubschrauber etliche Male die Stadtmitte und die umliegenden Gemeinden. Für die, die mitflogen sicherlich ein unvergessliches Erlebnis, was man an den strahlenden Gesichtern absehen konnte. Im Internet wurde hingegen kontrovers darüber diskutiert. In Zeiten von Krieg und Energienotstand sahen Viele die Flüge kritisch. Einige beschwerten sich über die Lärmbelästigung, „aber man kann es halt nicht Jedem Recht machen“, weiß Achim Gottschalk. Er hatte sich vorab die Mühe gemacht, die direkten Nachbarn zum Start- und Landeplatz auf dem Gelände der Firma Rothenberger persönlich anzusprechen und um Verständnis zu bitten.
Besucher mit gemischten Gefühlen
In der Facebook-Gruppe „Alles rund um Kelkheim“ wurden im Anschluss an das erste Stadtfest seit langem, Erfahrungen ausgetauscht und Eindrücke widergegeben. Im Großen und Ganzen überwog die Freude darüber, dass endlich mal wieder gefeiert werden konnte. Doch es gab auch Kritik – „zu wenig Auswahl an Essen und Trinken“, „zu klein und abgespeckt“, „zu weit auseinandergezogen“, „kein richtiges Feeling, weil ein richtiger Stadtmittelpunkt fehlt“ oder „früher war es einfach schöner“, so nur einige der Kritikpunkte.
Vielleicht wäre es ein Ansatz für die Veranstalter und eventuell auch für das Stadtmarketing, für das nächste Jahr die Bürger mit einzubeziehen und Ideen zu sammeln, wie der Kelkheimer Sommer so gestaltet werden kann, dass alle mit Spaß und Enthusiasmus dabei sind.