Leserbrief

Braucht Kelkheim ein so teures Museum? Ich denke nein. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Ich habe mir die letzten Wochen und Monate die Diskussionen zum Museum im „Alten Pfarrzentrum“ in den Zeitungen angesehen und mich über soviel Geldverschwendung geärgert.

Es ging schon mit den Unterschriften zum Bürgerbegehren los. Wer sich mal die Mühe gemacht hat und sich eine Zeit lang auf den Markt samstags gestellt hat und zugehört hat, (Aufnehmen der Gespräche IST wegen des Datenschutzes nicht erlaubt. Zumindest nicht für die Öffentlichkeit), was dort auch für falsche Argumente und Aussagen (z.B. der Kindergarten kommt weg und den Zahlen, gesamt ca. 1,2 Mio.) für das Museum vorgetragen wurde, nur um eine Unterschrift zu bekommen, kann verstehen, warum viele junge Mütter und Väter unterschrieben haben. Nur zum Verständnis: Es haben nicht alle Unterschriften-Sammler die falschen Argumente und Aussagen getätigt. Der eine oder andere Senior und Seniorin haben bestimmt auch aus „Nostalgie“ für das Gebäude unterschrieben.

Also gut, das Bürgerbegehren ging durch und schwupp, die Sanierungskosten sprangen von heute auf morgen über 2 Mio. und nicht nur wegen der Teuerungsrate. Ich denke, man hat sich den Zustand des Gebäudes etwas genauer angesehen. Jetzt sind wir schon bei ca. 3,4 Mio. Steht in keinem Verhältnis. Die Aussage, man wolle den großen Saal für Veranstaltungen bereitstellen und nutzen, aber es gibt in Hornau bereits das Franziskus Haus und das Vereinshaus mit größeren Sälen. In der Nähe ist auch noch die Stadthalle, also wofür wird dieser Raum noch benötigt?

Und jetzt kommt auch noch die intelligente Lösung aus dem „Stadtparlament“ zum Sparen und es wird nur die Hälfte umgebaut. Denn das Museum ist ja so wichtig und der Rest des Gebäudes nicht.

Um Geld zu sparen und ein Museum zu verwirklichen, würde ich einmal mit offenen Augen durch Kelkheim laufen oder fahren und mir die freien Objekte von Läden und ehemalige Lager, z.B. den ehemaligen XL-Laden (früher Möbel-Rodeck) in der Frankfurter Str. und im Industriegebiet ansehen. Zentrumslage wäre für die Besucher besser als in einem Wohngebiet. Die wären wahrscheinlich günstiger, auch von der Größe, und da der Museumsverein ja Geld hat, kann er diese Lösung wahrscheinlich selber finanzieren und tragen, ggf. mit einem sehr kleinen Zuschuss.

Einen weiteren Vorteil hätte es vor allem fürs Rathaus, es wäre endlich Geld für dringendere und wichtigere Sanierungen vorhanden, z. B. von öffentlichen Gebäuden, Schulen, Kindergärten und Bürgersteigen / Straßen.

Wichtiger: Vielleicht auch, um die Kosten für einen Kindergartenplatz zu senken. (Bevor falsche Gedanken kommen, ich habe kein Kind im Kindergarten, ich bin Rentner).

Zum Abschluss noch eine Frage: Bei der doch sehr geänderten Lage, warum ist eine neue Bürgerbefragung nicht möglich?

Klaus-Dieter Morbitzer, Kelkheim



X