„Make dreams real“ – Jürgen Machalett übernimmt das Zepter bei den Kelkheimer Rotariern

Jürgen Machalett freut sich auf seine Amtszeit und hat viel vor.Foto: J. Ulbricht

Kelkheim (ju) – Lernt man Jürgen Machalett kennen, trifft man auf einen offenen, zugewandten, begeisterungsfähigen, enthusiastischen, positiven Menschen, der in sich ruht. Beste Voraussetzungen also, um ein Präsidentschaftsamt zu übernehmen – und das hat er. Machalett ist der neue Präsident des Rotary Clubs Kelkheim und das mit Herz und Seele.

Der gebürtige Frankfurter hat 1996 sein Herz an Kelkheim verloren, als er sich gemeinsam mit Ehefrau Gisela eine Wohnung in der Möbelstadt kaufte. Er, der sonst im Rahmen seines Berufes durch die Weltgeschichte reiste, suchte einen Mittel- und Ruhepunkt im unsteten Leben und fand ihn hier. „Wir suchten damals nach einem Ort zwischen Frankfurt und Wiesbaden, der uns lebens- und liebenswert erschien und wir blieben in Kelkheim hängen“, erzählt er offenherzig. Noch heute wohnt das Ehepaar Machalett in dieser Wohnung, obwohl sich zwischenzeitlich viele andere Stationen in ihr Leben reihten. Nach Banklehre und Abendstudium an der Bankakademie zog es den damals noch jungen Machalett als Kreditanalysten nach Berlin und London. 1991 heiratet er seine Gisela, die beiden gehen gemeinsam nach Lettland – sein Beruf will es so. „Es waren immer wieder neue Lebensabschnitte, die neue Erfahrungen mitbrachten. Das hat mich geprägt. Meine Frau hat mich stets begleitet.“ Von Lettland geht es zurück nach Deutschland, Stationen in Braunschweig und Hannover folgen. Mit 55 wagt er nochmal den Sprung nach München als Mittelstandsleiter der Bayern LB, mit 60 hat er genug. „Ich hatte entschieden, es reicht. Wenn man nur auf der Straße unterwegs ist und keine Zeit hat Wurzeln zu schlagen, dann muss man sich irgendwann eingestehen, dass der Zeitpunkt gekommen ist, etwas im Leben zu ändern“, blickt Machalett heute zurück. Deswegen sieht er sich auch als „Neu-Kelkheimer“, weil er schlussendlich erst seit einigen Jahren wirklich hier lebt und nicht mehr „durch die Gegend düst“. Sozial engagiert hat sich Machalett trotz all der Rumreiserei immer. Ob in Hannover oder München, den Rotariern gehörte schon immer sein Herz. In den dortigen Clubs engagierte er sich ebenso aufopferungsvoll wie bei den Kelkheimern und „jetzt, wo ich mehr Zeit und Muse habe, kam für mich auch die Präsidentschaft in Frage.“ Er will den Club nicht umkrempeln oder neu erfinden, sondern die Ideen und Ziele zielstrebig fortführen und ausbauen. „Make dreams real“ ist da ein gutes Motto, denn durch die Arbeit der Rotarier konnten schon so manche Wünsche erfüllt werden. Positiv für Machalett dabei auch die gute Zusammenarbeit mit dem Kelkheimer Lions Club. „Wir sind ja keine Konkurrenten, sondern haben uns beide in den Dienst der Gemeinschaft gestellt, und dem möchten wir auch gerecht werden.“ Machalett geht es in erster Linie darum, gezielt zu fördern in Bereichen wie Sprache, Integration, Gesundheit, Kultur und Nachhaltigkeit. Damit geht er mit seinen Clubkollegen und -kolleginnen völlig konform. „In diesen doch sehr unruhigen und bewegten Zeiten ist es sehr wichtig, Beständigkeit und Ruhe auszustrahlen und Verlässlichkeiten zu garantieren“, beschreibt Machalett seine Gedanken. Pudelwohl fühle er sich hier, gesteht er und bezieht sich damit nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf das Clubleben. Besonders schätzt das Ehepaar Machalett die Kaminabende, an denen reihum die Mitglieder einladen, um sich besser kennenzulernen. Und auch die Rotarier haben die Zeichen der Zeit erkannt, wollen sich verjüngen, öffnen sich für Frauen, sind für alle offen. Da ist nichts Elitäres, Machalett setzt lieber auf Diversität. „Wir versuchen auch Handwerker etc. für unsere Sache zu werben. Wichtig ist das Netzwerken, denn je breiter wir aufgestellt sind, um so mehr Unterstützung können wir geben“, ist sich Machalett sicher.

Das Programm des neuen Präsidenten ist genauso vielfältig wie sein Leben. Es wird im Laufe seiner Präsidentschaft Vorträge geben, Ausflüge und Besuche von Partnerclubs sind geplant, der Action-Day wird wieder begleitet werden. „Ich sage mir immer, ich bin gesund, finanziell gut aufgestellt und zufrieden, warum soll ich da nicht der Gesellschaft etwas zurückgeben“, macht sich der passionierte Golfer so seine Gedanken. „Der Geist von Rotary hat mich bis heute fasziniert und ich freue mich auf die spannenden Aufgaben der nächsten Monate.“

Und wenn er sich gerade mal nicht für seinen Club engagiert, was macht er dann? „Altherrenfußball spielen“, lächelt er verschmitzt und gesteht, dass er auch ganz gern mal auf Reisen ist. Nur eben nicht dieses Jahr, da liegen die Prioritäten woanders und das ist auch gut so.



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