Modern, zugewandt und bunt Gesamtschule Fischbach feiert 10-jähriges Jubiläum

Konfettibomben für das Jubiläum – Schulleiter Thorsten Singer und seine Stellvertreterin Antje Klos lassen es knallen und feiern den runden Geburtstag „ihrer“ Schule.Fotos: Judith Ulbricht

Fischbach (ju) – Das Wetter an diesem Freitag passte zur bewegten Geschichte der Gesamtschule Fischbach, die just an diesem Tag ihr 10-jähriges Bestehen mit einem großen Schulfest feierte. Mal sah es aus, als ob es gleich regnet und dann kam auch schon wieder die Sonne raus. Mal kam ein sehr frischer Wind auf und dann war wieder alles ruhig und die Sonne wärmte die anwesenden Schüler, Lehrer, Eltern und Gäste der Jubiläumsfeier.

Die Schule hatte sich „hübsch“ gemacht. Überall flatterten bunte Luftballons, farbenfrohe Blumen schmückten die Tische, und über allem „thronte“ die große 10, die deutlich machte, seit wie vielen Jahren die GSF an diesem Standort Jungen und Mädchen im Haupt-, Real- und Gymnasialzweig ausbildet. Schulleiter Thorsten Singer war sichtlich gut gelaunt, hatte er doch allen Grund zur Freude, denn die Schülerzahlen sind seit Jahren konstant, die Schule hat ihren Platz in der Schullandschaft des Main-Taunus-Kreises gefunden.

Bewegte Geschichte

Das war nicht immer so. Hinter der ehemaligen Staufen-Schule liegen bewegte Jahre. Als sie 1975 gegründet wurde, war sie eine additive (kooperative) Gesamtschule (5.-10. Klasse) mit Förderstufe, die von Kindern aus den Stadtteilen Fischbach, Hornau, Ruppertshain und Eppenhain besucht wurde. Einige Jahre lang war sie eine Haupt- und Realschule (für Kinder aus allen Kelkheimer Stadtteilen sowie der Gemeinde Liederbach am Taunus), besaß jedoch auch einen bis zur 10. Klasse führenden Gymnasialzweig zur Vorbereitung auf die Gymnasiale Oberstufe. Doch es ging abwärts. Die Schülerzahlen sanken rapide, der Ruf wurde schlechter, die Schule stand kurz vor der Schließung. Da griff der ehemalige Schulleiter der Eichendorffschule, Horst Ackermann, ein. Die EDS nahm die Staufen-Schule im Jahr 2006 als Dependance unter ihre Fittiche. Unter dem wenig klangvollen Namen „EDS Standort Fischbach“ ging es weiter. Der eingesetzte Schulleiter Olaf Bogusch schaffte es, der Schule wieder ein Profil zu geben. Die Schülerzahlen wuchsen, man war wieder wer.

Der Schulentwicklungsplan des Schuljahres 2013/14 sah dann die Trennung des Standortes Fischbach von der Eichendorffschule vor. Es sollte wieder die EDS mit gymnasialer Oberstufe in Münster und die Schule in Fischbach, beide als kooperative Gesamtschulen, geben – beide Schulen im Verbund, der den Übergang in die Oberstufe gewährleistet. Die kleine „Tochter“ hatte sich von ihrer „Mutter“ abgenabelt, mit dem ersten Schultag im Jahre 2013 unter der kommissarischen Leitung von Marion Polydore war die Gesamtschule Fischbach (GSF) geboren.

Gewachsene Schule

Heute besuchen rund 720 Schülerinnen und Schüler die Schule. Und sie gehen gerne hin. Direktor Thorsten Singer hatte sich vor den Feierlichkeiten im Kollegium, in der Elternschaft und unter den Schülern umgehört, was diese mit der GSF verbinden. Es waren und sind schöne Schlagworte – gewachsene Schule, reflektiert, kritikfähig, zugewandt, kommunikativ, familiär, herzlich, vielfältig und tolerant. Sie zeigen, dass hier etwas gewachsen ist, dass es ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt. So sieht es auch die stellvertretende Direktorin Antje Klos, die seit 1999 an der GSF tätig ist und die Höhen und Tiefen miterlebt hat. Seit 2013 gehe es wieder aufwärts, und „ein Meilenstein in der bewegten Geschichte dieser Schule war der Neubau, den wir 2019 in Betrieb nehmen konnten“, erinnert sie sich. Für Klos ist die Schule der Ort, an den sie gern jeden Tag kommt, „eine tolle Arbeit mit viel Herz, viel Lachen und Liebe.“

Dass die GSF ihren Platz in der Schullandschaft gefunden hat, bewiesen auch die zahlreichen Glückwünsche von anwesenden ehemaligen und derzeitigen Schulleiterinnen und Schulleitern. So ließen es sich Stefan Haid (EDS), Marion Polydore (PDR) und Silke Menz (Max-von-Gagern-Schule) nicht nehmen, zu gratulieren, ebenso wie die ehemaligen Schulleiter Olaf Bogusch und Timo List, der vor drei Jahren sein Amt an Thorsten Singer weitergab. Für den ist die Schule inzwischen wie ein Zuhause, in das er gern kommt, „weil alle gern zusammenarbeiten.“

„Um diesen Standort muss sich keiner mehr Sorgen machen“, freute sich auch Bürgermeister Kündiger, der es sich nicht nehmen ließ, auch ein paar Worte an die Jubilare zu richten. „Eine Schule lebt von ihren Schülern und Lehrern, und dass diese Schule lebt, ist nicht zu übersehen. Das sorgt für Vorfreude auf das 50-jährige Jubiläum.“

Eine Erinnerung an diesen Tag haben sich die Schüler selbst geschaffen. Unter fachkundiger Anleitung des Schulkünstlers Joachim Elsner entstand ein einzigartiges Werk, bestehend aus 80 einzelnen Kacheln, die zu einem Gesamtgemälde zusammengeklebt wurden. Es wird jetzt die Schule schmücken.

Weitere Artikelbilder



X