Kein Weg nach Hause
Was die Kelkheimer Bürgerinnen und Bürger in den Sommerferien verkehrstechnisch erwartet, wird wohl alles toppen, was bisher dagewesen ist.
Hessen Mobil hat auf Anfrage bestätigt, dass die seit Tagen kolportierte Großbaustelle, die mit einer abschnittsweisen Vollsperrung der B8 einhergehen wird, tatsächlich geplant ist. Ab dem 24. Juli wird die B8 zwischen der Anschlussstelle in Höhe des Abzweigs zur Roten Mühle bis zunächst kurz vor dem Abzweig zum Johanniswald voll gesperrt. Für alle, die nach Königstein – und am Abend zurück – müssen, ist die (weiträumige) Umfahrung, deren Einzelheiten noch nicht bekanntgegeben wurden, eine echte Herausforderung. Auch in den Nachbarorten stehen große Bauvorhaben auf dem Plan, die ebenfalls zu Straßensperrungen führen (werden). Wer nun denkt, dass der Heimweg nach Kelkheim während der Ferien durch Bad Soden führen wird, muss sich ebenfalls auf größere Unannehmlichkeiten einstellen, denn in Bad Soden wird während der Sommerferien die Königsteiner Straße teilweise nur einspurig befahrbar sein, da in Bad Soden der Busbahnhof umgebaut wird und aus diesem Grund die Busse auf der Königsteiner Straße halten müssen. Also Kronberg! Auch keine gute Idee, denn dort ist die Ortsdurchfahrt in Richtung Königstein mit der Hainstraße ebenfalls voll gesperrt, so dass auch hier stadtinterne Umleitungen ausgeschildert sind.
Offensichtlich führt diese – wenn überhaupt, dann übergreifend nur rudimentär abgestimmte – Verkehrsplanung dazu, dass die Kelkheimer nur noch über Fischbach einigermaßen vernünftig Richtung Arbeit oder Heimat fahren können. Die Fischbacher trifft zusätzlich die Sperrung der Robert-Koch-Straße in Ruppertshain und die Vollsperrung in Lorsbach. Die ohnehin schon gebeutelte Kelkheimer Straße wird dann wohl noch etwas mehr Verkehr „schlucken“ müssen.
Die Bahn stellt aktuell im Übrigen auch keine wirkliche Alternative dar, denn durch das Chaos, das mit Einführung der Wasserstoffzüge Einzug gehalten hat, fällt die Mehrzahl der Züge in Richtung Frankfurt (RB12) ohnehin schon seit Wochen aus. Also keine guten Aussichten für die Kelkheimer Autofahrerinnen und Autofahrer in den Sommerferien, und auch die radfahrende Kollegin macht sich ernsthaft Gedanken, wie sie in den nächsten Wochen mit dem Rad nach Königstein kommen soll. Was für ein Armutszeugnis für die überregionale Verkehrsplanung im Rhein-Main-Gebiet!