Polizisten zwischen Schlägern und Schafen

Ansgar Hoppelhäuser ist auch nach 34 Jahren immer noch gern Polizist.Foto: Dangelser/Zacon

Schülerreporter

Interview mit Polizist Ansgar Hoppelhäuser

von Chloé Dangelser und Iasmina Zacon (6. Klasse)

Ansgar Hoppelshäuser ist einer von rund 16.000 Polizisten in Hessen. Er arbeitet bei der Polizei in Kelkheim und wir haben ihn zu seinem Beruf befragt.

Warum wollten Sie Polizist werden?

A: Eigentlich wollte ich nie Polizist werden. Doch dann habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Polizei Leute sucht und ich habe mich einfach mal beworben. Ich habe den Test bestanden und konnte die Ausbildung beginnen. Das hat auch richtig Spaß gemacht und so bin ich Polizist geworden und geblieben.

Was war der schwerste Fall, den Sie bisher hatten?

A: Ich kann gar nicht mehr sagen, was mein schwerster Fall war. Ich hatte viele Fälle zu bearbeiten.

Wie war die Ausbildung zum Polizisten? War sie anstrengend, schwer oder sehr leicht?

A: Die Ausbildung war schon schwer. Ich kannte mich ja noch gar nicht mit den Gesetzen aus und musste alles neu lernen, während die Sportausbildung, das Schießen und die praktischen Ausbildungen recht leicht zu erlernen waren.

Was sind die Voraussetzungen, um Polizist zu werden?

A: Um Polizist zu werden, muss man zumindest ein Fachabitur haben. Dann muss man sportlich fit sein und den Einstellungstest bestehen. Selbstverständlich darf man auch nicht vorbestraft sein.

Gab es auch lustige Fälle?

A: Es gibt sehr viele lustige Sachen bei der Polizei. Das können lustige Einsätze sein, zum Beispiel Tiere auf der Straße einfangen oder Schafe im Streifenwagen zu transportieren. Am lustigsten sind aber die Erlebnisse mit den anderen Polizisten in der Dienstgruppe.

Macht es Ihnen Spaß bei der Polizei?

A: Es macht mir auch nach 34 Jahren immer noch Spaß.

Was war der schlimmste Fall, den Sie bisher hatten?

A: Schlimme Fälle sind immer die, bei denen andere schwer verletzt oder sogar getötet wurden. Zum Glück hatte ich nicht viele davon.

Ist Kelkheim sicher? Kann man hier beruhigt leben?

A: Kelkheim ist sicher. Wenn man alle Straftaten, die in Kelkheim passiert sind, zusammenzählt, sind es so wenige, dass man im Vergleich zu anderen Städten im Main-Taunus-Kreis festlegt, dass Kelkheim die wenigsten hat. Somit kann man sagen, dass Kelkheim die sicherste Stadt im Main-Taunus-Kreis ist.

Wie viele Polizisten gibt es in der Kelkheimer Polizei? Wie viele Polizistinnen?

A: Bei der Polizei Kelkheim gibt es über 30 Polizistinnen und Polizisten. Davon sind acht Polizistinnen.

Was genau machen Sie in der Polizei?

A: Die Aufgaben der Polizei sind sehr vielfältig. Zuerst müssen wir Straftaten verfolgen und Gefahren abwehren. Also feststellen, wer hat wann was Böses getan und aufpassen, dass nichts Schlimmes passiert. Wir müssen Streit schlichten und den Straßenverkehr überwachen. Wir sind als Polizei immer ansprechbar – telefonisch und persönlich auf der Polizeistation, rund um die Uhr.

Fahren Sie auch auf Streife?

A: Um die ganzen Aufgaben erfüllen zu können, fahren wir fast ständig Streife. Wir fahren zu den Aufträgen, die wir bekommen, also Strafanzeige und Verkehrsunfälle aufnehmen. Und wenn wir mal „nichts zu tun“ haben, fahren wir einfach Streife und passen auf, dass nichts passiert.

Wie viele Fälle lösen Sie im Jahr?

A: Im Jahr 2023 konnten wir fast 60% aller Straftaten aufklären. Das ist eine gute Aufklärungsquote.

Wie ist die Einteilung? Wer ist was und wer macht was?

A: Zu Beginn des Dienstes teilt der Dienstgruppenleiter, das ist der Chef des Streifendienstes, die Aufgaben seiner Polizisten ein. Er teilt ein, wer wann Streife fährt und wer wann die Wache unterstützt.

Wie wird ein Einsatz empfangen und weitergeleitet?

A: Die Einsätze können auf unterschiedlichen Wegen zur Polizei kommen. Wenn über den Notruf 110 angerufen wird, landet der Anrufer in Wiesbaden, bei der Leitstelle. Diese eröffnet im Computer einen Einsatz und leitet diesen an die Wache der Polizeistation weiter. Jetzt entscheidet der Dienstgruppenleiter, welche Streife den Einsatz übernimmt. Es können aber auch Anrufe direkt auf der Wache der Polizeistation eingehen, oder es kommt jemand persönlich auf die Wache.

Was passiert mit dem festgenommenen Häftling?

A: Wenn wir jemanden festnehmen, ist es ganz unterschiedlich, wie weiter verfahren wird. Es kommt drauf an, was passiert ist. Wenn derjenige etwas nicht ganz so Schlimmes angestellt hat, wird er wieder freigelassen. Wenn er was ganz Böses gemacht hat, entscheidet ein Richter, ob er ins Gefängnis geht oder doch wieder freigelassen wird.

Ist der Einsatzbereich nur in Kelkheim?

A: Zunächst besteht unser Dienstbezirk aus Kelkheim, Eppstein und Liederbach. Dort sind wir hauptsächlich tätig. Dann helfen wir aber auch gerne im gesamten Main-Taunus-Kreis aus, wenn mal mehr Polizisten woanders benötigt werden. Und in ganz besonderen Fällen werden wir auch in ganz Hessen, meistens aber in Wiesbaden und Frankfurt, eingesetzt.

Haben Sie Polizeihunde? Wie ist es mit einem Polizeihund?

A: Bei uns gibt es keinen Polizeihund. Bei der Autobahnpolizei in Wiesbaden sind die Polizeihunde. Wenn wir einen brauchen, ist der Hund ganz schnell bei uns.

Muss immer ein Polizist in der Polizeiwache sein oder gehen manchmal auch alle?

A: Es ist immer jemand auf der Polizeiwache.

Wie lange brauchen Sie etwa, um sich umzuziehen?

A: Wenn wir uns Zeit lassen, dauert das Umziehen so 5 bis 10 Minuten. Wenn es aber schnell gehen muss, können wir uns in einer bis anderthalb Minuten umziehen.



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