Ruppertshain: Baustellenabschnitt 1 ist fertig, Nummer 2 bringt weitere Einschränkungen

So sah der 1. Bauabschnitt in der Robert-Koch-Straße noch am vergangenen Montag aus. Inzwischen ist die Teerdecke fertiggestellt und die Eppenhainer und Ruppscher können über die kleinen Seitenstraßen den Ort wieder durchqueren. Aber auch nur sie. Der überörtliche Verkehr muss weiterhin die Umleitungen nutzen.Fotos: Judith Ulbricht

Ruppertshain (ju) – Am Mittwoch kam die letzte Teerdecke drauf, am Donnerstag wurde der 1. Bauabschnitt der Robert-Koch-Straße in Ruppertshain für die Eppenhainer und Ruppscher freigegeben. Sie können jetzt über die kleinen Seitenstraßen den Ort wieder queren, müssen nicht mehr über Königstein oder Ehlhalten zur Arbeit oder wieder nach Hause.

Komplettsperrung

Zwei Monate Verzug mussten die Anwohner hinnehmen, eigentlich sollte der 1. Bauabschnitt schon Ende März fertiggestellt sein. Ein Grund dafür war auch das Entgegenkommen der Baufirma den Anwohnern gegenüber. Immer wieder ermöglichten sie die Durchfahrt für diese, mussten dafür von Ortsfremden Beschimpfungen und Schlimmeres über sich ergehen lassen. Mit Abschnitt zwei wird das alles aber auch nicht besser oder einfacher, so könnte man die Aussagen von Bürgermeister Albrecht Kündiger und Claus Kühn, stellvertretender Bauamtsleiter, interpretieren, die sich am vergangenen Montag auf einer Infoveranstaltung den drängensten Fragen der Anwohner stellten.

Zum einen werden die Bewohner in den Seitenstraßen jetzt einem erheblich höheren Verkehrsaufkommen ausgesetzt sein, zum anderen, und das ist das wahrscheinlich größere Übel, wird der 2. Bauabschnitt komplett gesperrt. Nur in ganz dringenden Fällen und nach Absprache mit dem Polier Milorad Vukovic könne die Zufahrt zu den Häusern ermöglicht werden. Gerade für die Fahrer von Elektroautos war diese Frage wichtig, denn wie sollen sie ihre Fahrzeuge laden, wenn sie nicht an ihre Häuser kommen. „Je freier die Baustelle ist, um so zügiger können die Bauarbeiten durchgeführt werden“, betonte der Rathauschef aber nochmals, wohl auch in Hinblick auf die geplanten 6 Monate Bauzeit. Auch den Irritationen zur grundhaften Sanierung der Straße Am Wolfes, die durch die Verbreitung von Fehlinformationen entstanden, trat Kündiger entgegen. „Für den Abschnitt gibt es noch keinen Zeitplan, aber seien Sie versichert, wir werden Sie nicht erst zwei Tage vorher über das Vorgehen informieren“, versprach er.

Auf die ohnehin schon schwierige Parkplatzsituation angesprochen, wiesen Kündiger und Ordnungsamtsleiter Kleipa auf die umliegenden Straßen hin. Außerdem werde es Parkmöglichkeiten im fertigen Bauabschnitt geben, gegenüber der Feuerwehr. Für die Müllabfuhr wurde ebenfalls eine Regelung gefunden, wie auch schon im 1. Bauabschnitt stellen die Anwohner ihre Tonnen vor die Tür, die Mitarbeiter der Baufirma bringe diese dann zu einer Sammelstelle, wo sie gelehrt werden. Retour dann der gleiche Weg. Für den in drei Wochen anstehenden Sperrmüll wollte sich der Bürgermeister noch für eine Lösung stark machen.

Von vielen Anwohnern kam der Wunsch, die nun theoretisch mögliche Durchfahrt durch den Ort, so unangenehm und abschreckend wie möglich zu gestalten, um den überörtlichen Verkehr weiter aus dem Bergdorf rauszuhalten. Dem erteilte Kündiger erstmal eine Absage. „Wir schauen uns das jetzt erstmal an, bevor wir mit Einbahnstraßenregelungen, Streichungen von Parkplätzen etc. reagieren. Denn jede Verkehrsregelung bringt Nachteile in anderen Bereichen“, weiß der Bürgermeister. Auch eine gewünschte Behelfsampel im unteren Bereich für die Schüler wird erstmal nicht kommen.

Schwierige Situation für Schüler

Auf die weiterhin schwierige Situation für die nicht unerhebliche Anzahl an Schülern, die die Eichendorffschule und die Gesamtschule Fischbach besuchen, angesprochen, versprach der Rathauschef, beim MTV noch einmal nachzuhaken, wie sich die Gemengelage aus unpünktlichen, überfüllten, zu kleinen Bussen entspannen könne. „Ich werde Ihre Bedenken weitergeben“, versprach er. Auch mit den Schulleitern werde er nochmal ins Gespräch gehen, diese wären sich aber durchaus bewusst, dass die Schüler aus den Bergdörfern gelegentlich auch mal verspätet kämen. In diesem Zusammenhang brachten anwesende Eltern auch die anstehende Sperrung von Lorsbach (ab 16. Juni) ins Spiel, die ihrer Ansicht nach für noch mehr Verkehr in Richtung Königstein sorgen werde und damit den Busverkehr zu den Schulen einer zusätzlichen Belastung aussetze. Auch diesen Einwand werde er an den MTV herantragen, versprach Kündiger.

Den Vorschlag, im Bereich der Kurve an der Kreissstraße einen Behelfszebrastreifen zu installieren, um die für die Schüler gefährliche Querung der Fahrbahn zu entschärfen, nimmt Kündiger zur weiteren Prüfung mit ins Rathaus. Dem gewünschten Einsatz von Kleinbussen, die die Schüler zu den Stoßzeiten zur Schule bringen und von dort wieder abholen sollten, musste Kündiger ebenfalls eine Absage erteilen. Zu teuer, zu aufwendig – keine Chance.

Zum Abschluss versprach der Rathauschef, jederzeit wiederzukommen und die Anwohner auf dem neuesten Stand zu halten.

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