Solidarität mit der Ukraine – „Kelkheim ist die Ukraine, die Ukraine ist Kelkheim“

Der Rathausvorplatz als Ort der Solidarität. Ergriffen lauschten die Kelkheimerinnen und Kelkheimer dem Volkslied, das von der Lettin Dzuna Kalnina vorgetragen wurden und senkten die Köpfe bei der Schweigeminute. Fotos: Judith Ulbricht

„Mit seinem Angriff auf die Ukraine hat Russlands Präsident Putin nach vielen Jahren des Friedens wieder Krieg und Zerstörung nach Europa gebracht. Den russischen Angriff auf eine europäische Demokratie verurteilen wir auf‘s Schärfste. Wir wollen für den Frieden einstehen, uns solidarisch mit dem ukrainischen Volk zeigen und fordern Putin auf, den Krieg in der Ukraine unverzüglich zu beenden und seine Truppen abzuziehen.“

Mit diesem Aufruf bat die Stadtverwaltung Kelkheim ihre Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Sonntag zu einer Kundgebung auf dem Rathausvorplatz – und Hunderte kamen. Das Rathaus strahlte in den Farben blau/gelb, die Menschen hatten selbst gestaltete Plakate dabei, auf denen sie um Frieden baten oder ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk bekundeten. Überall waren ukrainische Flaggen oder Regenbogenfahnen mit dem Peace-Zeichen zu sehen. Besonders schön: Viele Familien waren gekommen, Jungen und Mädchen konnten „live“ erleben, wie Demokratie und Solidarität ineinandergreifen.

Ein sichtlich ergriffener Bürgermeister richtete seinen Appell an die Anwesenden, erinnerte an das unsägliche Leid, das nur ein paar hundert Kilometer weiter unschuldige Menschen trifft – Mütter und Väter, Kinder und Alte, Weiße und Andersfarbige.

Es war dann die Stimme von Dzuna Kalnina, die mit einem ukrainischen Volkslied die Schönheit des inzwischen zum Teil zerstörten Landes in die Herzen pflanzte. Die Lettin, die Freunde und Verwandte in der Ukraine hat, wird auch am Sonntag, 13. März, um 18 Uhr auf dem Benefizkonzert singen.

Emotional ging es zu und wütend. Wütend über die Machtlosigkeit eines jeden Einzelnen und wütend über die eigene Hilflosigkeit, denn mehr Möglichkeiten, als unsere Solidarität zu bekunden und zu spenden, haben wir nicht. Fassungslos müssen wir mit anschauen, wie ein Autokrat ein souveränes Land in Schutt und Asche legt, müssen erleben wie ein Diktator Medien zensiert, Propaganda betreibt und mit Nuklearwaffen droht.

Es sind diese Momente auf dem Rathausplatz, die zeigen, dass Zusammengehörigkeit stärkt, Rückhalt gibt und Hoffnung. Hoffnung macht auch die Jugend. Die beiden Redner der Schülervertretung der Eichendorffschule führten den Zuhören sehr deutlich vor Augen, wie es den Kindern in der Ukraine gerade ergeht. Und es ist eben diese Jugend, für die wir eine Zukunft schaffen müssen, eine Zukunft ohne Angst, Kriege und Flucht. Eine Zukunft in Frieden!

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