Sporttaschen für die „Farm of Hope“ gehen auf ihre lange Reise

Holger Schmidt und Sandra Ellenbogen präsentieren stolz die gespendeten Rucksäcke und Trinkflaschen für die Kinder in Ghana. Foto: Ulbricht

Eine afrikanische Weisheit besagt, „viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele, kleine Dinge tun, können das Gesicht der Erde verändern.“

Diesen schlauen Spruch hat sich die Jugendarbeit der Stadt Kelkheim zu Herzen genommen und plant derzeit eine Jugendbegegnung mit der Organisation „Go for Ghana e.V.“ in Ghana. In diesem Zusammenhang hat der Verein die Initiative „Deine Sporttasche für die Farm of Hope“ gestartet und zu Spenden in Form von gepackten Sporttaschen mit Equipment für verschiedene Sportarten für Kinder ab fünf Jahren aufgerufen. Viele Kelkheimer Bürger und Rathausmitarbeiter sind diesem Aufruf gefolgt und haben Sporthosen, T-Shirts, Bälle und sonstige Sportartikel gespendet, die jetzt dem Verein übergeben werden konnten und ihre lange Reise nach Ghana antreten.

Der Verein „Go For Ghana“ wurde 2010 als eigenständige Foundation gegründet. Mit dem Kinderhilfsprojekt „Farm of Hope“ trägt es dazu bei, die Bildungsarmut, Hungersnot und Obdachlosigkeit der Kinder in Ghana zu lindern. Mit einem Entwicklungskonzept sollen folgende Ziele vor Ort erarbeitet werden:

– den Kindern Schulbildung und handwerkliche Ausbildungsmöglichkeiten schaffen

– einen ökologischen, landwirtschaftlichen Betrieb zu etablieren

– einen ordentlichen Wohnraum zu sichern und

– eine medizinische Grundversorgung zu gewährleisten

Durch „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen die Kinder die Chance erhalten, selbstständige und anerkannte Mitglieder der ghanaischen Gesellschaft zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, organisiert der Verein seit Jahren deutschlandweit öffentliche Veranstaltungen zu Gunsten seines Kinderhilfsprojekts wie z.B. Fußballturniere, Kindersachen Basare, Trommelworkshops und Konzerte.

Die Modellkommune Kelkheim im Bereich Jugendarbeit arbeitet derzeit auf Hochtouren an der Umsetzung der Jugendbegegnung. „Im nächsten Jahr wollen wir erstmals nach Ghana und uns dort auf der Farm of Hope einen Überblick verschaffen“, erklärt Sandra Ellenbogen, Sozialarbeiterin beim Amt für Jugend und Integration. Danach soll dann die erste Tour mit Jugendlichen starten und in Form eines „Workcamps“ auf der Farm durchgeführt werden. „Wir wollen den Jugendlichen in erster Linie vermitteln, dass sie nicht allein auf der Welt sind. Sie sollen neue Länder und Kulturen kennenlernen, den Umgang mit ihren Privilegien und Ressourcen einschätzen lernen“, so die Sozialarbeiterin.

Derzeit werden Anträge gestellt und Fördermittel beantragt – darin ist man stark im Rathaus: Man hat gelernt aus den langen Jahren erfolgreicher Jugendarbeit und des Jugendaustauschs. Ganz wichtig auch die Zusammenarbeit mit den Schulen. Unterhalb des gymnasialen Abschlusses erreichen die Mitarbeiter der Jugendarbeit die Jugendlichen. „Da liegt der Fokus darauf, sich selbst zu stärken, Englisch zu lernen, das Selbstwertgefühl zu pushen“, weiß auch Holger Schmidt von der Jugendarbeit der Stadt. All die Erfahrungen, die die Jugendlichen auf den Jugendbegegnungen machen, fließen auch wieder zurück in die Jugendtreffs. Es wird erzählt und berichtet. „Wir nehmen die Jugendlichen natürlich an die Hand, aber dass sie mitentscheiden dürfen und Vertrauen in uns Betreuer haben, ist wichtiger Bestandteil dieser Programme.“

So kann man nur hoffen, dass die erste geplante Jugendbegegnung mit „Go for Ghana“ und der „Farm of Hope“ im nächsten Jahr so stattfinden kann, wie sich alle Beteiligten erhoffen.



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