Stürmische Zeiten Das Februar-Wetter von Oliver Mollière

Der Februar war bei uns, wie auch schon die ersten beiden Wintermonate, sehr mild und atlantisch geprägt. Hier in Fischbach war es mit durchschnittlich 4,5 °C um +3,5 °C zu warm im Vergleich zum Mittelwert von 1961-1990 (+2,3 °C zu 1991-2020). Daraus resultierte der zweitwärmste Februar an meiner seit 2007 aktiven Station. Nur der von 2020 war nochmal um +0,5 °C milder. Insgesamt war es ein ziemlich ungemütlicher Monat. Erst an den letzten Tagen beruhigte sich das Wetter, zuvor aber konnte sich der „Westwind-Rutsche“ kaum ein Hochdruckgebiet entgegenstellen. Die Sturmtiefs namens „Ylenia“ und „Zynep“ brachten auch bei uns teilweise orkanartige Böen mit sich und den ein oder anderen Baum zu Fall.

Niederschlag fiel mit 51 l/m² ungefähr so viel wie im langjährigen Mittel und fast ausschließlich in flüssiger Form. Eine kleine Ausnahme gab es am 24. so kurz vor 19 Uhr, als eine Front mit Höhenkälte bei uns ankam und auf die bis dahin vorherrschende Warmluft traf. Die Temperatur rauschte innerhalb weniger Minuten von 9 °C auf 1°C Grad hinab, begleitet von einem ziemlich heftigen, aber kurzem Schneesturm. Der Schnee taute allerdings danach auf dem sehr warmen Boden fast genau so schnell wieder weg wie er gefallen war.

Es gab insgesamt 9 mal Frost, mit einer Tiefsttemperatur von -3,6 °C am 12. des Monats. Der Höchstwert betrug 11,9 °C (am 17.).

Erstaunlich: Trotz des häufig unbeständigen Wetters hatten wir fast 100 Sonnenscheinstunden. Damit wurde die Erwartung diesbezüglich um etwas mehr als 1/4 übertroffen.

Winter

Der Winter war schon ein sehr warmer! Keine Rekordmilde, aber mit einer positiven Abweichung von +2,9°C zum Mittel (1961-1990) liegt er doch schon ziemlich weit vorne im Ranking.

Auffallend: Es gab keinen einzigen Eistag (wie schon im Winter 2013/2014). An 37 der 90 Tage hatten wir zwar Frost, welcher aber vorwiegend nur ganz leicht auftrat. Mit -5,4 °C war es am kältesten, mit 13,9 °C am wärmsten. An 12 Tagen konnte morgens eine kleine Schneedecke gemessen werden, die einmal sogar 16 cm betrug (am 8. Januar).

Trotz zahlreicher Tiefdruckgebiete, die zeitweise hemmungslos von West nach Ost über uns sausten und warme Luftmassen, viel Wind, viele Wolken und auch häufig Niederschläge mit sich führten, war es insgesamt weder zu nass noch zu trüb. Denn sowohl die Regenbilanz war mit 175 l/m² fast ausgeglichen als auch die Sonnenscheinbilanz mit circa 175 Sonnenstunden.



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