Volle Busse statt voller Fahrradständer

So sieht es jeden Morgen aus: Die Busse sind überfüllt.Foto:

Schülerreporter

Aktuell

von Philipp Kühr (7. Klasse, EDS)

Kelkheim – Endlich kommt der Bus zur Schule. Und er fährt vorbei. Das Problem dürfte einigen Liederbacher Schülern bekannt sein. Oftmals kommen die Schüler nicht mehr in den Bus oder der Bus fährt Haltestellen nicht mehr an, da er überfüllt ist.

Rund 370 Schüler kommen jeden Tag aus Liederbach zur Eichendorffschule. Trotz einigermaßen kurzer Strecke zwischen Kelkheim und Liederbach haben bei einer schulinternen Umfrage, bei der knapp ein Drittel der Schüler aus Liederbach teilnahmen, nur rund ein Viertel angegeben, mit dem Fahrrad zu fahren. Die Überfüllung der Busse sieht man auch an der Umfrage, bei der etwa 70 Prozent angaben, mit dem Bus zu fahren. Hochgerechnet sind das rund 260 Kinder, die sich auf drei Busse aufteilen müssen.

Dass trotz der vollen Busse nur so wenige mit dem Fahrrad fahren, hängt auch mit schlechten Fahrradwegen zusammen, denn rund 16 Prozent, die bisher nicht Fahrrad fuhren, meinten, mit dem Fahrrad fahren zu wollen, wenn die Wege und die Beleuchtung besser wären.

Außerdem meinte ein Schüler, dass Blitzer sinnvoll wären, damit die Autos langsamer fahren und die Fahrradfahrer sicherer sind. Das ist begründet, da Teile der Fahrradstrecke keine Beleuchtung haben und die letzten 300 Meter auf der Straße zurückgelegt werden müssen und die große Kreuzung der Frankfurter und Lorsbacher Straße überquert werden muss. Durch die Unsicherheit fahren auch mehr Kinder mit dem „Elterntaxi“, was den Autoverkehr – somit auch die Unsicherheit für Fahrradfahrer – nur erhöht und einen Teufelskreis erzeugt.

Doch kann man den Weg nicht einfach sicherer machen? Auf die Fragen, ob eine Beleuchtung oder ein Fahrradstreifen möglich wären, reagierte das Rathaus wie folgt:

„Mit Blick auf die Thematik der Lichtverschmutzung, Insektenschutz und der Energieeinsparung kann die Beleuchtung von nicht zwingend notwendigen Wegen durch den Außenbereich nicht begründet werden. Sowohl deshalb als auch aus Kostengründen ist derzeit nicht vorgesehen, die Wegeverbindung zwischen Liederbach und Kelkheim-Münster zu beleuchten. Die zur Eichendorffschule führende Lorsbacher Straße ist zu schmal zur Markierung von Schutzstreifen für den Radverkehr.“

Vielen scheint der Weg jedoch auch einfach zu lang zu sein, denn 75 Prozent der Nicht-Fahrradfahrer gaben an, selbst bei besseren Bedingungen nicht Fahrrad fahren zu wollen. Sie meinten auch, dass sie für‘s Fahrrad fahren zu faul seien und der Weg zu anstrengend wäre.

Wenn die Schüler aber nicht mit dem Fahrrad fahren wollen, bleibt es Aufgabe der Politik für weniger überfüllte Busse zu sorgen.

Ergänzend dazu schreibt OStR Roland Struwe, der die Zeitungs-AG leitet: „Ein neuer Artikel, der sich wirklich sehen lassen kann, denn der Schüler (7. Klasse) hat dafür ganz viel Recherche geleistet inklusive eigener Umfrage und Mails an das Rathaus.“



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