Wallfahrt von Kostheim (Mainz) nach Fischbach In diesem Jahr zum 575. Mal

Es war nach mündlicher Überlieferung das Jahr 1544, da nicht nur Kostheim (Mainz) von der Pest heimgesucht wurde. Aber in Kostheim gelobten die Menschen, dass sie zum Dreifaltigkeitsfest in Zukunft in jedem Jahr im September über Hofheim und den Hof Gimbach nach Fischbach zur Dreifaltigkeits-Kirche wallfahrten würden, sofern „Gott die Pest von unserem Ort wegnehmen werde.“

Wie aus den Unterlagen und der Überlieferung hervorgeht, ist die Pest damals erloschen. Und seitdem machen sich die Kostheimer auf den Weg nach Fischbach und erfüllen über Jahrhunderte hinweg dieses Gelübde.

Am Gimbacher Hof machen sie Station an den Überresten der alten Wallfahrtskapelle, bevor es dann weiter geht nach Fischbach zur Dreifaltigkeits-Kirche mit dem Gnadenbild.

So wiederholte sich die Wallfahrt der Kostheimer zum 575. Mal; sie blieben also bis heue ihrem Gelübde treu, nachdem Kostheim Anfang des 15. Jahrhunderts immer wieder von Krankheiten und Seuchen heimgesucht wurde.

In diesem Jahr gehörte Weihbischof Dr. Löhr zu den Wallfahrern. Die Gäste aus Kostheim wurden von Pfarrer Josef Peters am Gimbacher Hof begrüßt und von ihm sowie anderen Fischbachern über den Verbindungsweg vom Gimbacher Hof nach Fischbach zur Dreifaltigkeitskirche mit dem Gnadenbild der Hl. Dreifaltigkeit geleitet.

„Gemeinsam gehen – gemeinsam beten und singen, aber auch Stille zu halten, die Natur sehen und erfahren, Menschen von Gott zu berichten, davon ist diese Wallfahrt geprägt“, heißt es im Pfarrbrief der Kostheimer Gemeinde.

Übrigens, Urkundlich ist die Wallfahrt vor 575 Jahren nicht festgehalten worden; die Überlieferung hat aber die Jahrhunderte überdauert und in der Kostheimer Gemeinde erinnert man sich in jedem Jahr wieder daran, was die Menschen in ihrer Angst damals gelobten.

Weitere Artikelbilder



X