Glasfaser für Falkenstein – Die Bürger haben es in der Hand.

Falkenstein
(gs) – Am vergangenen Dienstag fand im Bürgerhaus in Falkenstein eine Informationsveranstaltung der „Deutschen Glasfaser Wholesale GmbH“ statt, die im Ortsteil Falkenstein privatwirtschaftlich das Glasfasernetz für schnelleren Datentransfer ausbauen möchte.

Die Stadt informierte die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld mittels Anschreiben über den mit der „Deutschen Glasfaser“ geschlossenen Kooperationsvertrag zum Netzausbau und lud zu der besagten Veranstaltung ein. „Ein verlässlicher, stabiler und schneller Internetanschluss ist heutzutage ein wichtiges Element moderner Lebensqualität und zugleich ein herausragender Standortfaktor“, merkte Bürgermeister Leonhard Helm in seinem Schreiben an.

Dass der Glasfaserausbau in Königstein bereits begonnen habe, führte Leonhard Helm, der an dem Informationsabend persönlich teilnahm, in seiner kurzen Ansprache an. Allerdings findet der Ausbau in der Kernstadt durch die Deutsche Telekom AG statt, die zwar die Städte „in die Zukunft führen“ möchte, gleiches für die „ländlichen“ Bereiche jedoch nicht plant. Hier springen andere Anbieter in die Bresche, zu denen auch die in Falkenstein tätige Firma gehört.

In der Informationsveranstaltung, wie auch in einer im Vorfeld verteilten Informationsbroschüre, stellte die „Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH“ jedoch klar, dass der Ausbau nur dann in Angriff genommen werde, wenn sich bis zum 29. Oktober mindestens 40 Prozent der Falkensteiner Haushalte für einen entsprechenden Anschluss entscheiden und einen Vertrag abschließen. Als „Belohnung“ bekommen diejenigen, die zu den betreffenden Erstkunden gehören, ihren Anschluss kostenlos, was eine Ersparnis von ca. 750 Euro bedeutet. Finden sich nicht genügend Interessenten und wird damit die 40%-Hürde nicht „geknackt“, findet – zumindest in naher Zukunft und durch diesen Anbieter – gar kein Glasfaserausbau in Falkenstein statt. Wird die Hürde genommen und weitere Einwohner entscheiden sich nach dem 29. Oktober für einen Anschluss, so ist dieser für sie dann kostenpflichtig – das Glasfaserkabel wird dann jedoch grundsätzlich allen Haushalten zur Verfügung stehen.

Nach dem Erreichen der Mindestanzahl der Anschlüsse würde sich, so die Aussage auf der Versammlung, eine 12 bis 14-wöchige Planungsphase anschließen, auf die der Ausbau, sprich die Verlegung der Glasfaserkabel, folgen würde. Hierzu müssten die Straßen, bzw. Gehwege entsprechend der Erfordernisse geöffnet und der Zugang zu den jeweiligen Grundstücken ermöglicht werden.

Im Vorfeld erfolgt vor dem Anschluss im Haus eine Ortsbegehung, um festzulegen, wo der Anschluss im Haus gelegt werden soll. Zur darauffolgenden Nutzung bietet die „Deutsche Glasfaser“ verschiedene Tarife an, deren Preisgestaltung sich im Wesentlichen an der Daten-Übertragungsgeschwindigkeit orientiert.

Während sich die Fragen im Rahmen der Informationsveranstaltung eher um praktische Dinge wie räumliche Voraussetzungen, baulicher Anschluss und Preisgestaltung drehten, waren am Rande einige „negative“ Töne zu vernehmen. Man zeigte sich „pikiert“, dass nicht die deutsche Telekom als Anbieter in Falkenstein auftrete. Nun müsse man sich überlegen, ob man einer fremden Firma das Vertrauen schenke. Einige Teilnehmer hatten im Vorfeld umfangreiche Internetrecherchen durchgeführt und wussten von dem Kooperationspartner nichts Gutes zu berichten, was den einen oder die andere doch deutlich verunsicherte – dass in den Online-Medien selten gelobt, aber häufig „gemeckert“ wird, blieb in den Diskussionen dabei oft unberücksichtigt.

Tatsache ist jedoch: Die Stadt Königstein hat mit der „Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH“ einen Kooperationsvertrag geschlossen. Sollte für den Ausbau mit dieser Firma in Falkenstein nicht die notwendige Anschluss-Quote von 40% erreicht werden, so wird in nächster Zukunft gar kein Glasfaserausbau im Stadtteil erfolgen.

Die aktuelle Devise zum Thema lautet also: „Take it or leave it“.



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