Königsteiner Karl-Heinz Körbel erhielt Ehrenplakette Frankfurt

Königsteins Erster Stadtrat und Sportdezernent Jörg Pöschl (rechts) zählte zu den Ersten, die den neuen Ehrenplakettenträger beglückwünschten. Foto: Stefanie Kösling

Frankfurt/Falkenstein (kw) – Bedeutende Ehrungen finden in Frankfurt traditionell im historischen Kaisersaal des Römers statt. So auch, als der seit vielen Jahren in Königstein wohnende Karl-Heinz „Charly“ Körbel (65), legendärer Vorstopper der Frankfurter Eintracht und nach wie vor Rekordspieler mit 602 Bundesligaeinsätzen, in einer würdevollen Zeremonie aus den Händen von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt entgegennahm. Diese wird seit 1952 an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf kommunalpolitischem, kulturellem, wirtschaftlichem, sozialem oder städtebaulichem Gebiet im besonderen Maße um die Stadt verdient gemacht und durch ihr Wirken dazu beigetragen haben, das Ansehen der Stadt Frankfurt am Main zu mehren.

Einer der knapp 80 geladenen Gäste war auch Königsteins Erster Stadtrat und Sportdezernent Jörg Pöschl (CDU), der ebenfalls schon seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zur Eintracht-Legende hat und an diesem Tag gerne auch die Gratulation der Stadt Königstein offiziell überbrachte. „Karl-Heinz hat diese Ehrung ganz sicher verdient. Er ist nicht nur über Generationen die sportliche Identifikationsfigur der Frankfurter Eintracht, sondern auch immer ein Vorbild in der Vermittlung von sportlicher Fairness und moralischer Werte gewesen. Auch in Königstein hat er sich bereits in vielfacher Hinsicht in karitative Dinge eingebracht beziehungsweise diese initiiert“, so Pöschl ebenso dankbar wie anerkennend.

In ihren Laudationes wiesen sowohl OB Feldmann als auch Eintracht-Vorstand Axel Hellmann auf diese Mischung hin, die ihn für diese Ehrung prädestiniert habe. „Sie stehen für Werte wie Toleranz, Offenheit und Chancengleichheit. Sie sind nicht irgendein Frankfurter, sie sind der Frankfurter!“, sagte Feldmann, und Hellmann hob hervor, dass seine anerzogene Bescheidenheit die Grundlage für seine Authentizität wäre.

Körbels sportliche Vita ist ohnehin unbestritten glanzvoll: Viermal DFB-Pokalsieger, einmal Uefa-Cup-Sieger und der wohl für immer unerreichbare Rekord von 602 Bundesliga-Spielen zwischen 1972 und 1991 für ein und denselben Verein, noch dazu ohne jemals eine rote Karte gesehen zu haben. Dazu kommt aber noch ein hohes Maß an sozialem Engagement über den Sport hinaus. „Charly“ Körbel leitet seit 20 Jahren die Eintracht-Fußballschule, die mittlerweile 50.000 Kinder durchlaufen haben.

Er führt zudem die Traditionsmannschaft der Eintracht an, die regelmäßig für den guten Zweck antritt. Er ist Schirmherr der „Schlappekicker-Aktion“ der Frankfurter Rundschau, die Vereine und in Not geratene Sportlerinnen und Sportler unterstützt, setzt sich für an Leukämie erkrankte Kinder ein und engagiert sich federführend in der Initiative „Kein Platz für Rassismus“.

Körbel betont, es sei ihm ein wichtiges Anliegen, Ideale und Werte, die er von Idolen wie Fritz Walter vermittelt bekam, auch an die nächste Generation weiterzugeben.

Auch wenn er im April seinen Rentenbescheid erhalten wird, so spüre er, dass der Drang, sich ehrenamtlich zu engagieren, mit den Jahren immer stärker geworden sei und weiterhin wachse. „Ich helfe, wo ich kann. Es gibt gerade in der heutigen Zeit viele Dinge, die man mit dem Willen zur positiven Veränderung angehen kann und angehen sollte. Das will ich auch in Zukunft tun“, so der ebenso sympathische wie beliebte Wahl-Königsteiner abschließend.



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