Königstein (kw) – Mit kleiner Salonmusik aus Klassik und Biedermeier spielten vier Lehrkräfte der Königsteiner Musikschule im Rahmen eines Benefizkonzertes der Kolpingfamilie auf. Sabine Laakso (Querflöte), Assel Besan (Violine), Lara Jakobi (Violoncello) und Jürgen Zimmer (Gitarre) brachten ihr Publikum zum Träumen, ja verzauberten es fast ein wenig, wie es Kolpingvorsitzender Manfred Colloseus ausdrückte.
Mit Joseph Haydns Allegro aus String Quartett Op. 2 setzten die Künstler gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen. Es folgten Sätze aus Carl Philipp Emanuel Bachs Hamburger Sonate, ehe Assel Besan mit ihrer Violine und Jürgen Zimmer mit der Gitarre virtuos Niccolò Paganinis Cantabile D-Dur und Centone di Sonate zum Hörgenuss werden ließen. Lara Jakobi mit dem Violoncello und Jürgen Zimmer gelang es im wahrsten Sinn des Wortes scheinbar spielerisch, die Zuhörer bei Friedrich Burgmüllers Trois Nocturnes erfahren zu lassen, welche Entspannung und innere Ruhe klassische Musik zu vermitteln vermag.
Sabine Laakso bewies dies mit ihrer Querflöte auf beeindruckende Weise ebenso bei ihrer Darbietung von Wolfgang Amadeus Mozarts Fantasie III D-Moll gemeinsam mit Jürgen Zimmer. Den Schlusspunkt setzten die Künstler mit Wolfgang Amadeus Mozarts Grand Trio Divertissement. Die im Katholischen Gemeindezentrum zahlreich erschienenen Zuhörer spendeten langanhaltend begeistert Applaus. Luigi Boccherinis „Minuet and Trio“ als Zugabe war der Schlusspunkt eines bemerkenswerten Konzertes.
Spendenerlös für Hilfsprojekt
Die Kolpingfamilie Königstein nahm das Angebot der Musikpädagogen gerne an, mit dem Spendenerlös des Abends unter Verzicht auf jegliche Gage ein Hilfsprojekt von UNICEF zu unterstützen. UNICEF hat sich zum Ziel gesetzt, in der Republik Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) mehr Kindern die Schulausbildung zu ermöglichen. Winfried Watermann von UNICEF-Frankfurt gab zu Beginn des Konzerts einen Einblick in das Projekt. Es soll ein von Frauen geführter Recyclingmarkt entstehen, der Kunststoffabfälle in Baustoffe für Klassenzimmer umwandelt. Dafür ist jeder Kunststoff außer PVC geeignet. Die neuartigen Ziegel sind preiswert, leicht und langlebig. Ihre Montage erfordert nicht viel mehr als einen Hammer. In nur fünf Tagen kann ein Dorf eine günstige, stabile und nachhaltige Schule mit hellen, kinderfreundlichen Klassenzimmern bauen. UNICEF stattet die Schulen ergänzend mit Tafeln, Mobiliar und Unterrichtsmaterial aus. Mit dem Sammeln des Plastikmülls und der Herstellung der Ziegel verdienen die Frauen Geld und tragen so zur Versorgung ihrer Familien bei. Aufklärung über Umweltschutz, Müllentsorgung und Hygiene runden das Projekt ab.
Manfred Colloseus, selbst UNICEF-Pate, freut es, dass der Spendenerlös von 370 Euro dem wegweisenden Projekt zugutekommt. Das Kolpingwerk im Bistum Limburg habe im letzten Jahr beschlossen, den Fragen der weltweiten Diskussion um Ökologie und Klimaschutz einen hohen Stellenwert einzuräumen. Aufgabe sei es „Ressourcen schonen – Umweltbelastungen kompensieren – aktiv die Bewahrung der Schöpfung fördern“.