Stiftung Hospital zum Heiligen Geist ersteigert Brandruine

Durch die Zwangsversteigerung wachsen die Chancen, dass dieser Anblick bald der Vergangenheit angehört. Foto: S. Puck (Archiv)

Oberhöchstadt (pu) – Seit dem Großbrand im Sportzentrum Kronberg in der Steinbacher Straße 42 im Januar 2009 liegt dieses große Gelände – zwei Flurstücke mit 7.200 Quadratmetern beziehungsweise 3.300 Quadratmetern, die jedoch als eine wirtschaftliche Einheit von 10.500 Quadratmetern behandelt werden – brach. Nun hat bei einem erneuten Zwangsversteigerungstermin am 9. September vor dem Amtsgericht Königstein der Erbbaugeber des Geländes, die Stiftung „Hospital zum Heiligen Geist“, Nägel mit Köpfen gemacht. Sie hat das Gebäude selbst, welches im Jahr 2000 im Zuge einer Zwangsversteigerung zunächst vom ehemaligen, vor vier Jahren wegen Versicherungsbetrugs in besonders schwerem Fall zu einer Bewährungsstrafe verurteilten Betreiber des Sportzentrums Kronberg GmbH, erworben worden war, für 200.000 Euro ersteigert. Der gerichtlich festgelegte Verkehrswert des hoch verschuldeten Grundstücks betrug mittlerweile nur noch 320.000 Euro.

Die jüngste Entwicklung kam für viele aus heiterem Himmel, waren doch in den letzten Jahren sämtliche Bemühungen, einen neuen Erbbaurecht-Nehmer für das zuletzt als Tennishallen und Squash- und Badmintoncourts genutzte Objekt zu finden gescheitert. So hatte auch beim ersten Zwangsversteigerungstermin im Frühsommer 2012 keiner der vorhandenen Interessenten ein Gebot abgegeben. Damals lag der gerichtlich festgelegte Verkehrswert noch bei 1.270.000 Euro. Als unüberwindliche Hindernisse erwiesen sich in der Vergangenheit außerdem sowohl ein Insolvenzverfahren als auch der jährlich aufzubringende Erbbauzins. Nun also endlich der erhoffte Durchbruch.

Die veränderte Situation darf zweifellos als richtungsweisender Fingerzeig für ein nahendes Ende des Anblicks der Brandruine bewertet werden. Im Ort mehren sich die Stimmen, die nicht nur von einem interessierten Erbaurecht-Nehmer sprechen, sondern gar von einem baldigen Vertragsabschluss. Auf entsprechende Nachfrage bestätigte Erster Stadtrat Jürgen Odszuck (parteilos) lediglich für die nächsten Wochen avisierte Gespräche mit der Stiftung. „Diese Gespräche erwarte ich natürlich mit großem Interesse.“

Das große Areal spielt, wie bereits mehrfach berichtet, eine wichtige Rolle im Bestreben das Gewerbegebiet Oberhöchstadt aufzuwerten. Ideen zur Optimierung der derzeitigen unbefriedigenden Situation liegen längst in der Schublade, unter anderem wären der Anschluss der Dieselstraße und der Straße „In der Schneithohl“ an die Kreisstraße Oberhöchstadt-Steinbach (K768) denkbar.



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