CDU will Straße am EFC-Sportplatz nach Eintracht-Legende benennen

Kronberg. – Ganz Europa spricht über die Sturmreihe von Eintracht Frankfurt mit Haller, Jovic und Rebic. Die sogenannte „Büffelherde“ sorgt mit ihren Toren in der Bundesliga und in der Euroleague für Furore. Trotz der beachtlichen Leistungen des Trios sind sie aber noch weit davon entfernt, den immer noch gültigen Vereinsrekord eines Eintracht-Spielers von 224 Toren (!) in 222 Pflichtspielen zu erreichen. Diese Bestmarke wird seit über 80 Jahren von einem Kronberger gehalten, berichtet CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Becker.

Karl Ehmer, der aufgrund seiner Kronberger Herkunft „die Erdbeer“ genannt wurde, war ein herausragender Fußballspieler der 20er- und 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Der am 25.11.1906 geborene Ehmer gewann mit der Eintracht die süddeutsche Meisterschaft und stand im Finale der Deutschen Meisterschaft 1932, welches die Eintracht damals unglücklich mit 0:2 gegen Bayern München verlor, erinnert Becker weiter.

Da es zu dieser Zeit noch keine Vollzeitprofis gab, war Karl Ehmer in seiner aktiven Zeit wie einige seiner Mitspieler bei der bekannten jüdischen Schuhfirma J. & C.A. Schneider angestellt. Aus jener Zeit stammt auch die Bezeichnung „Schlappekicker“ für Spieler der Eintracht. Nach dem Krieg war Ehmer in der Stadionverwaltung beschäftigt.

Die Eintracht würdigte die Verdienste ihres besten Stürmers mit der Ehrenmitgliedschaft. Zudem war Karl Ehmer bis zu seinem Tod am 12.11.1978 Ehrenspielführer von Eintracht Frankfurt.

In Kronberg findet man heute keine öffentlichen Spuren des berühmten Sportlers. Daher hat die CDU Kronberg nach Abstimmung mit dem Vorstand des EFC Kronberg 1910 für die kommende Stadtverordnetenversammlung den Antrag gestellt, die Zufahrtsstraße zum Gelände des EFC ab dem Parkplatz des Waldschwimmbades in Karl-Ehmer-Straße umzubenennen.

„Karl Ehmer war ein herausragender Sportler und ist Teil unserer Vereinsgeschichte. Wir sind stolz und dankbar eine solche sportliche Persönlichkeit in Kronberg und in unseren Verein gehabt zu haben. Karl Ehmer ist stets ein Vorbild für unseren Verein“, so das Vorstandsduo des EFC Kronberg, Peter Fries und Petra Wilhelmi.

Auch seine in Kronberg lebenden Nachkommen sind natürlich stolz auf diesen Ausnahmesportler. Jochen Wehrheim hält das Andenken an seinen Großonkel in Ehren und erzählt seinem Sohn Kristoph, selbst großer Eintracht Fan, oft von seinem bekannten Vorfahren.

Die CDU Kronberg schlägt vor, dass die feierliche Umbenennung der Karl-Ehmer-Straße möglichst mit der Einweihung des neuen Kunstrasenplatz des EFC Kronberg erfolgen soll, wo Ehmers Karriere ihren Anfang nahm, so Becker abschließend. (mw)



X