Im Rosenhof wurde gut gelaunt geswingt – trotz nasser Einlagen

Swing und Jazz vom Feinsten: Die Wiesbadener Juristenband begeisterte ihr Publikum im Foyer des Rosenhofs mit eingängigen Melodien, die den einen oder anderen sogar zum Tanz animierten. Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Diese Woche wird die Rosenhof Seniorenwohnanlage Kronberg, Am Weißen Berg 7, 35 Jahre alt. „Diesen kleinen Geburtstag feiern wir ausnahmsweise aber nicht“, erzählt Rosenhof-Direktor Frank-D. Kultscher augenzwinkernd. Zwar hätte der ehemalige Hoteldirektor auf Kreuzfahrtschiffen bestimmt auch dafür eine Idee parat gehabt, aber er und seine „Rosenhof-Crew“ hatten sich gerade erst auf das Sommerfest vorbereitet, das zu einer beliebten Tradition in der Reihe der Rosenhof-Veranstaltunen geworden ist und vergangenen Samstag Bewohner, Familien und Freunde unter dem Motto „Schwarz und Weiß“ zu einem entspannten Nachmittag in die Seniorenwohnanlage einlud. Swingend und jazzend begleitete die Wiesbadener Juristenband die Gäste und führte sie zurück in die 50er- und 60er-Jahre. Dazu servierte die Rosenhof-Küche kulinarische Leckereien wie Räuchergarnelen und Schwenksteak vom Grill. Im Foyer war am Nachmittag am meisten los, denn die Frankfurter Juristenband ist beliebt bei den Bewohnern und auch darüber hinaus und außerdem gab es draußen vor der Tür immer wieder Regenintermezzi. Die Songs gingen ins Blut, sodass einige nicht nur mit den Beinen wippten und applaudierten, sondern sich auch auf die Tanzfläche wagten. „Wir hatten die Band schon einmal im Frühjahr zu Gast und es war ein Riesenerfolg. So war uns klar, dass wir sie gleich noch einmal engagieren wollten!“, erklärt Kultscher.

200 bis 300 Bewohner zählt der Rosenhof. Viele von ihnen kamen in schwarzer oder weißer Kleidung und genossen die Festtagsatmosphäre.

Ein Blick auf das Jahresprogramm des Rosenhofes verrät, dass dieser weitaus mehr kulturelle Veranstaltungen anbietet als das Sommerfest. Viel umfangreicher, vor allem was die kulinarischen Köstlichkeiten angeht, sei die alljährliche Muttertagsfeier im Rosenhof, verrät der Direktor und zeigt nicht ohne Stolz, wie liebevoll das Haus entsprechend des Mottos geschmückt und mit welchem Aufwand das Buffet hergerichtet wird. Das Jahreskulturprogamm umfasst Gedichtsabende mit Kabarett und Unterhaltung, Einblicken in Länder und Kulturen genauso wie Musikabende und einen Faschingsnachmittag. Letzterer habe im Rosenhof mit dem Generationenwechsel ebenso Einzug gehalten wie der Wunsch der Bewohner auf – zusätzlich zu Klassikabenden – anderen musikalischen Stilrichtungen.

Seit 2012 hat die Seniorenwohnanlage ihr Konzept umgestellt, entsprechend der Zielrichtung des Gesetzgebers, stationäre Pflegeabteilungen abzuschaffen. „Es gibt bei uns keine stationäre Pflegeabteilung mehr, nur die ambulante Pflege.“ Heute können Pflegebedürftige bis zu Schwerstpflegebedürftigen weitgehend in ihren eigenen Wohnungen betreut werden, erläutert er dazu. „Wir haben damit wirklich gute Erfahrungen gemacht“, sagt Kultscher. Aus den ehemalig zwei kleineren Pflegeteams sei heute ein großes starkes Pflegeteam gewachsen, dass gut zusammenarbeitet.

Seinen Angestellten vergisst der Direktor an diesem Sommerfesttag nicht, seinen „ganz besonderen Dank“ auszusprechen. Das Haus habe dieses Jahr schon in ganz verschiedenen Kategorien „perfekte Ergebnisse erzielt“ und seine Mitarbeiter hätten auch dieses Jahr wieder Überstunden in Kauf genommen und sich darüber hinaus sogar noch privat engagiert, um beispielsweise dieses Sommerfest für die Bewohner vorzubereiten. „Vieles wäre oftmals ohne Eigenengagement gar nicht möglich, aber es macht den Mitarbeitern jedes Mal auch wieder Freude, den Bewohnern eine schöne Zeit zu bereiten“, sagt er und bemerkt: „Hier bei uns im Hause wird übrigens sehr gerne gefeiert.“ Zähle man die Privatfeiern der Bewohner, angefangen von Geburtstagen bis hin zu großen Feiern mit 70, 80 Personen, mit, komme man im Rosenhof auf fast 400 Veranstaltungen im Jahr. Neu von Seiten der Rosenhof-Verwaltung sei der Fasching. „Das ist die einzige Veranstaltung, bei der ich mich als norddeutsches Gewächs lieber komplett raushalte“, gesteht er lachend. Dafür freut er sich jetzt schon auf den nächsten Winterzauber, die seiner Feder entspringt: Zusätzlich zum traditionellen kleinen Weihnachtsmarkt im Foyer mit vielen Kunsthandwerksständen plant er wieder einen weiteren draußen auf der weitläufigen Terrasse einzurichten – mit Feuerschalen, Fackeln und Budenzauber und sogar mit Feuerwerk zu früherer Stunde als es zu Silvester möglich wäre, um den Bewohnern das nicht immer unbeschwerte Leben im Alter noch schöner und abwechslungsreicher zu gestalten. Stellvertretend für alle trommelt er schnell noch einen Teil seines „Superteams“, das für das Sommerfest mitverantwortlich zeichnet, für ein Gruppenbild zusammen: „Ich bin heute schon in den Regen gekommen und deshalb nicht im Dresscode“, meint er schmunzelnd und so strahlt das Rosenhof-Team, dem Motto entsprechend, in Schwarz und Weiß, ohne seinen Chef um die Wette.

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