Funktionales, modernes Haus für die Feuerwehr Weißkirchen

Baustellenbesuch bei der Feuerwehr Weißkirchen (v. l.): Nathalie Peters (BSO, Projektbetreuung), stellvertretender Wehrführer Nikolaus Hieronymi, Wehrführer Andreas Henzler, Erster Stadtrat Christof Fink, Stadtbrandinspektor Valentin Reuter und Bauleiter Ernst Meyer, Architekturbüro LMG. Foto: Stadt Oberursel

Oberursel (ow). Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Weißkirchen müssen nicht mehr lange warten, bis sie endlich wieder aus ihrem frisch sanierten Gerätehaus ausrücken können. „Für die wichtige Arbeit der Feuerwehr Weißkirchen wird es durch die Umbaumaßnahmen schon bald einige Erleichterungen im Einsatzbetrieb geben und auch neue Räume für die Jugendarbeit“, sagte Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christof Fink bei einem Baustellenbesuch und dankte allen Beteiligten und der Wehr Weißkirchen „für die hervorragende Arbeit, die hier im Ortsteil und auch für die gesamte Stadt geleistet wird, weit über den Brandschutz hinaus“.

Das mittlerweile älteste Feuerwehrhaus der Stadt wurde noch vor der Gemeindegebietsreform fertiggestellt und 1971 von der Freiwilligen Feuerwehr Weißkirchen bezogen. Über die vergangenen 50 Jahre erfolgten zwar mehrere An- und Umbauten, die Räume entsprachen aber längst nicht mehr den Anforderungen an ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus. Aus diesem Grund wurden die aktuell laufenden Baumaßnahmen am Gebäude, die mittlerweile weit fortgeschritten sind, notwendig.

Im ersten Bauabschnitt wurde Ende 2020 eine zweite Fahrzeughalle in sogenannter Leichtbauweise errichtet. Dort haben zwei Einsatzfahrzeuge ihren neuen Unterstand gefunden, von dem aus sie in die Einsätze starten. Dies war notwendig, vor allem weil die Feuerwehrfahrzeuge mittlerweile größer sind als in den 70er-Jahren und die Feuerwehr umfangreichere Aufgaben zu leisten hat. Um die Sicherheit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte zu gewährleisten und um sicherzustellen, dass sich ankommende und ausrückende Feuerwehrleute nicht gegenseitig behindern, war es notwendig, einen „Alarmweg“ gemäß den geltenden Vorschriften neu zu planen und umzulegen.

Im zweiten Bauabschnitt, der im ersten Quartal 2021 startete, wurden an der bestehenden Fahrzeughalle die Einfahrtstore entfernt, das gesamte Dach der Halle kontrolliert rückgebaut, die Wände der Halle erhöht und das Dach wieder geschlossen. Durch die Erhöhung der Halle um 83 Zentimeter konnten neue, größere Tore eingebaut werden. Sie gewährleisten auch modernen Einsatzfahrzeugen die sichere Ein- und Ausfahrt in die Halle. Außer den primären Aufgaben im Rahmen des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe im Stadtteil Weißkirchen deckt die Wehr auch überörtliche Sonderaufgaben in der Stadt und im Katastrophenschutz des Hochtaunuskreises ab, worin sich die Umbauten zusätzlich begründen.

Während der Baumaßnahme zeigte sich, dass eine Seitenwand der Fahrzeughalle der künftigen Belastung nicht standhalten würde, da sie in einem wesentlich schlechteren Zustand war,als ursprünglich angenommen. Nach Absprache mit einem Statiker und verschiedenen Berechnungen wurde entschieden, dass diese Wand Stück für Stück abgebrochen und anschließend neu errichtet werden muss. Wände und Decke wurden so dimensioniert, dass sie die zukünftige Last der erhöhten Halle und der in Teilbereichen darüber entstandenen Räume sicher tragen können. Die Aufstockung wurde in Holzbauweise realisiert und ist vom Obergeschoss des Bestandsgebäudes durch einen neu geschaffenen Zugang zu erreichen.

Der Mangel an Räumen für die Jugendarbeit und die Brandschutzerziehung stellte die Wehr immer wieder vor Herausforderungen. Für die Jugendarbeit stehen jetzt die im Obergeschoss geschaffenen beiden neuen Räume zur Verfügung. Sie sind eine wichtige Ergänzung für die Nachwuchsförderung der Feuerwehr Weißkirchen.

Ergänzend zu den baulichen Veränderungen auf dem Gelände der Feuerwehr wurden zusätzlich eine etwa 40 Meter lange Hecke gesetzt, ein Baum gepflanzt und die neuen, rund 260 Quadratmeter großen Dachflächen extensiv begrünt. Es ist geplant, auf dem Dach eine Photovoltaik Anlage zu errichten.

Mehrere Herausforderungen, die zu Baubeginn nicht abzusehen waren, haben zu Verzögerungen im Baufortschritt geführt: unvorhersehbare Gegebenheiten an der Bausubstanz, massive Lieferengpässe für Baumaterialien und Firmen, die zeitweise komplett in Quarantäne gehen mussten. Mittlerweile sind alle am Bau Beteiligten guter Dinge, dass die Baumaßnahme im Lauf des zweiten Quartals dieses Jahres abgeschlossen sein wird.

Die Freiwillige Feuerwehr Weißkirchen freut sich schon sehr auf die Nutzung des neuen Feuerwehrhauses. Das Gebäude und die angrenzende Bleiche spielen auch für das kulturelle Leben im südlichen Stadtteil eine wichtige Rolle. Veranstaltungen wie die Kerb oder der Tag der offenen Tür im und am Feuerwehrhaus sind aus dem Stadtteilleben nicht mehr wegzudenken. Und nach zwei Jahren Pandemie ist die Freude auf diese Veranstaltungen, aber auch auf die Rückkehr zum geregelten Dienst- und Übungsbetrieb, besonders groß.



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