Oberursel (fch). Aufmerksam hören 600 Schüler aus den Klassen sechs bis elf der Frankfurt International School (FIS) den Ausführungen von Michael Kobold über Nepal zu. Der Unternehmer und Abenteurer ist ein ehemaliger FIS-Schüler und gehört zu den Absolventen des Jahrgangs 1998. Jetzt hat er eine Charity-Tour von „Berlin nach Kathmandu“ organisiert. Anlass ist die Überführung eines 32 Jahre alten, ehemaligen Löschgruppenfahrzeugs der Feuerwehr Allensbach in die nepalesische Hauptstadt.
Offizieller Start der Tour war nicht, wie die offizielle Bezeichnung der Tour suggeriert, die deutsche Hauptstadt, sondern der FIS-Campus in Oberursel. Berlin als Startpunkt wurde wegen des Bekanntheitsgrads gewählt. Führt die 8381,35 Kilometer lange Strecke der Charity-Tour doch von Deutschland über Österreich und Ungarn, Bulgarien und die Türkei weiter in den Iran und über Pakistan und Indien bis nach Nepal.
Michael Kobold erzählte den Schülern im Auditorium von seinen Erlebnissen in Nepal, das zu den 20 ärmsten Ländern der Welt gehört. Er sei erstmals 2008 in Nepal gewesen. Am 21. April 2009 habe er mit der britischen Abenteurer-Legende Sir Ranulph Fiennes, der damals bereits 65 Jahre alt war, den 8848 Meter hohen Mount Everest bestiegen. Der befindet sich im Mahalangur Himal in der Region Khumbu in Nepal an der Grenze zu China. Das Zentrum der Hauptstadt ist von einem Gewirr aus schmalen Straßen durchzogen. Immer wieder beschädigen oder zerstören Erdbeben viele historische Stätten der Stadt. 2015 wurden der Königspalast am Durbar-Platz, der Hanuman Dhoka und Kasthamandap, ein hölzerner Hindu-Tempel, zerstört, die wieder rekonstruiert wurden. Das jüngste Erdbeben war im Juli dieses Jahres. Dabei wurden erneut einige Häuser zerstört. Außer Zerstörung sind Tod, Hunger, Angst, Wassernot, Heimatlosigkeit, viele Verletzte und Verzweiflung Folgen der verheerenden Erdbeben.
Michael Kobold ist vom Land und seinen Menschen fasziniert. Da es in ganz Nepal nur zehn Feuerwehrautos gebe, werde das Löschgruppenfahrzeug dort dringend gebraucht. Mit seinen Abmessungen sei es zudem ideal für einen Einsatz in den engen Straßen Kathmandus. Michael Kobold sagte, er habe sein soziales Engagement als Schüler der FIS mit dem Verkauf von Kuchen für einen guten Zweck begonnen. Mit seinem Engagement möchte der Unternehmer der Allgemeinheit etwas zurückgeben. Das Löschgruppenfahrzeug habe erst wenige Kilometer auf dem Tacho, da es bisher wenig gefahren wurde. Ein Filmteam dokumentiert die 8381,35 Kilometer lange Charity-Tour durch neun Länder. Hinterm Steuer saß beim Start Studentin und Model Merle Heinemann. Sie fährt die ganze Strecke mit. Die FIS-Schüler standen Spalier und verabschiedeten winkend und klatschend den Start. Zuvor hatten sich viele Schüler ein Autogramm von Michael Kobold geben lassen oder sich mit ihm fotografiert.