Hochtaunus (how). Am 10. Mai, fast genau 80 Jahre nach Kriegsende und dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, fand der Europa-Tag des Hochtaunuskreises in Schloßborn statt. Ein Jubiläum, das auch Landrat Ulrich Krebs in seiner Begrüßung betonte: „Seit 80 Jahren leben wir in West- und Mitteleuropa in Frieden und Freiheit. Das ist keine Selbstverständlichkeit, besonders wenn wir an die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten denken, wo Menschen unendliches Leid erfahren.“ Diese lange Friedensperiode sei vor allem auch das Ergebnis einer eindrucksvollen Friedens- und Versöhnungsarbeit und die europäische Idee des gemeinsamen Miteinanders und damit eines der größten Friedensprojekte in der Geschichte“, so Landrat Krebs.
Auch Bürgermeister Thomas Ciesielski freute sich über das außerordentliche Engagement der Bürger: „Die europäischen Städte- und Gemeindepartnerschaften sind ein wichtiges Element des friedlichen Miteinanders auf unserem Kontinent und ich freue mich über das tolle Engagement aller teilnehmenden Vereine und über die großartige Organisation unserer Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und des Bauhofs, dass es ermöglicht hat, dieses großartige Fest im schönen Schloßborn zu feiern. Die Ringstraße bietet dazu ein ganz besonderes Flair. Daher ist dieser Europatag kleiner, aber mit einem besonderen Ambiente eines gemütlichen Straßenfestes.“
Mehr als 30 Stände
Wie gut diese Friedens- und Versöhnungsarbeit funktioniert, erlebten die Besucher des Europa-Tages bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Auf der Hauptbühne in der Ringstraße führte ab 11 Uhr HR-1-Radiomoderator Jürgen Rasper durch das bunte Programm, in dem viele Vereine unterschiedliche Darbietungen präsentierten. Ein Höhepunkt war der Auftritt des Volkslieds- und Tanzensembles Władysie aus der polnischen Partnerstadt Kórnik, der die Brückenfunktion der Städtepartnerschaften eindrucksvoll unterstrich.
Neben der Hauptbühne waren in der Ringstraße mehr als 30 Stände aufgebaut. Es wurde so viel Platz benötigt, dass einige Stände auf den Schulhof der Grundschule sowie auf das nahe gelegene Gelände des Sportplatzes ausweichen mussten. Auf dem gesamten Areal präsentierten sich neben den zahlreichen Städte- und Gemeindepartnerschaften auch andere Initiativen, die zum friedlichen Miteinander beitragen, wie die Oberurseler Feldbergschule mit ihrem Projekt „Geschichte.Gemeinsam.Gestalten“. Seit 2022 führt die Schule Geschichtsexkursionen nach Verdun, einem der Hauptschauplätze des Ersten Weltkriegs, durch und sensibilisiert auf diese Weise Schüler für die Bedeutung von Verständigung. Dass friedliches Miteinander nicht nur politisch zu sehen ist, sondern auch viel mit Sport und dem Leben im Alltag zu tun hat, zeigte der Hessische Fußballverband mit seinen beiden Projekten Fair Play und Demokratie-Café.
Kulinarische Besonderheiten
Die europäische Idee lebt jedoch nicht nur im Kopf, sondern auch durch gemeinsames Essen und Trinken. Entsprechend boten viele Stände kulinarische Köstlichkeiten aus Europa wie französische Weine, walisischen Whisky oder österreichische Pralinen. Aber auch die jüngsten Besucher kamen dank kreativer Bastelaktionen, einer Hüpfburg, Ballspielen und dem Mitmach-Parcours im Süwag-Energiepark auf ihre Kosten. Beliebt waren natürlich auch die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, die von der Feuerwehr Glashütten präsentiert wurden.
Selbst zum Ende des Bühnenprogramms gegen 16 Uhr gab es noch einen Höhepunkt: die offizielle Übergabe des Austragungsortes. Der Europa-Tag des Hochtaunuskreises 2026 wird wieder Anfang Mai stattfinden und Gastgeber wird Steinbach sein.