Kreis will Eltern Gebühren für Schulkindbetreuung erlassen

Main-Taunus-Kreis (red). Wegen der Corona-Krise will der Main-Taunus-Kreis Gebühren in der Schulkindbetreuung und der Kindertagespflege erlassen. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, hat das der Kreisausschuss beschlossen. Die Entscheidung muss noch vom Kreistag bestätigt werden.

„Die Corona-Pandemie ist eine Herausforderung für uns alle“, so Cyriax. „Die Eltern stehen dabei unter besonderem Druck. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, den Druck wenigstens finanziell zu mildern.“ Die Betreuungsangebote blieben aber weiter bestehen.

Die Gebühren in den Betreuungsangeboten des Kreises an den Schulen fallen für Januar und Februar nur an, wenn die Angebote auch genutzt werden. Werden sie nur zum Teil genutzt, werden die Gebühren entsprechend gekürzt. Für bereits gezahlte Beträge erhalten die Eltern eine Erstattung.

Ob Gebühren über den Monat Februar hinaus erlassen werden, sei abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie, so Cyriax. Auch in der Tagespflege müssen die Eltern nichts zahlen, wenn das Kind das Angebot nicht nutzt. Die Zuwendungen des Kreises an die Tagespflegepersonen indes werden Cyriax zufolge nicht gekürzt. Die Verträge für jeden Betreuungsplatz liefen weiter.

Hintergrund der Entscheidung sind die Corona-Verordnungen des Landes Hessen. Demnach können Kinder bis einschließlich der 6. Klasse in die Schule gehen und auch die Betreuung nutzen, müssen es aber nicht. Das Land hat wegen der coronabedingten Kontaktbeschränkungen die Eltern gebeten, ihre Kinder möglichst zuhause zu lassen. Viele sind aber auf die Betreuung angewiesen, weil sie berufstätig sind.

Der Kreis stellt die Betreuungszeiten an den Schulen sicher. Allerdings wird die Schulkindbetreuung den Angaben zufolge nur von rund einem Viertel der angemeldeten Kinder genutzt. Die gebuchten Module werden teils voll, teils verkürzt wahrgenommen. Insgesamt trägt der Kreis derzeit die Betreuung an 14 Schulen; weitere sollen folgen.

„Besonders Kinder und ihre Eltern durchleben schwierige Zeiten“, sagt Landrat Cyriax. „Wir wollen sie auch in der Krise bestmöglich unterstützen – indem wir bestmöglich Betreuung anbieten, sofern sie gebraucht wird – aber auch die Eltern finanziell entlasten“, heißt es weiter. Das sei nicht nur eine haushalterische Entscheidung, sondern „ein Akt des gesellschaftlichen Zusammenhalts“. Dies zeige sich auch in den Kommunen, von denen einige bereits angekündigt haben, Kita-Gebühren zu erlassen.



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