Erste Ordnungspolizistin tritt in Schwalbach ihren Dienst an

Verena Wolf tritt ihren Dienst als Ordnungspolizistin bei der Stadt Schwalbach an und arbeitet zusammen mit vier weiteren Kollegen in einem Team. Foto: Stadt Schwalbach

Schwalbach (sn). Am 15. September hat Verena Wolf in Schwalbach als erste Ordnungspolizistin der Stadt ihren Dienst angetreten. In diesem Beruf war die 41-Jährige seit 2001 schon in mehreren Städten der Rhein-Main-Region tätig. Sie stammt ursprünglich aus dem Odenwald, ist jedoch vor einiger Zeit zu ihrem Mann in den Vordertaunus umgezogen. Mit Verena Wolf ist das Team der fünf städtischen Ordnungspolizisten wieder komplett, nachdem ein Kollege sich im Sommer beruflich verändert hatte. Bürgermeister Alexander Immisch: „Ich freue mich, dass wir Frau Wolf für den Dienst in Schwalbach gewinnen konnten. Denn die Erfahrung zeigt, jedem Team tut es gut, wenn auch Frauen dabei sind. Und das gilt auch für die bisherige Männerdomäne der städtischen Ordnungspolizei.“

Deren Aufgaben sind zahlreich. Ganz allgemein gesprochen, umfassen sie Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum der Stadt zu gewährleisten. Besondere Schwerpunkte sind die Regelung des Verkehrs, die Überwachung parkender Fahrzeuge oder Geschwindigkeitskontrollen. Letztere finden gegenwärtig zweimal in der Woche statt. Die Ordnungspolizei führt einmal im Jahr, zu Beginn der dunklen Jahreszeit, Fahrrad-Kontrollen an Schulen durch. Schüler, deren Fahrräder Sicherheitsmängel aufweisen, müssen diese unverzüglich beseitigen (lassen).

Ein anderer Fall: Eine Handvoll Jugendliche ist spätabends laut und wirft ihren Müll in die Landschaft. Kommen die Ordnungspolizisten dazu, werden die Personalien der Jugendlichen festgestellt, sie müssen ihren Müll wegräumen und erhalten einen Platzverweis. Die Ordnungspolizei überwacht auch, dass Grundstücksbesitzer ihren Pflichten nachkommen. Dazu zählt, den Gehweg zu kehren und Hecken, Büsche und Bäume zurückzuschneiden, um Gehwege, Straßenlampen und Verkehrszeichen freizuhalten. Ordnungspolizisten leisten darüber hinaus Amtshilfe, um Stadtverwaltung und Landespolizei zu unterstützen.

Im Gegensatz zur Hessischen Landespolizei tragen Schwalbacher Orpos keine Schusswaffen. Sie sind aber mit Schlagstock, Handfesseln und Pfefferspray ausgestattet. Falls Straftaten festgestellt werden, wie Konsum oder Verkauf von Cannabis, wird eine Polizeistreife hinzugezogen, die dann weitere Maßnahmen ergreift. Die Ordnungspolizei hält die Personen in diesem Fall so lange fest, bis die Streife eintrifft.

Verena Wolf ist zwar die erste Ordnungspolizistin in Schwalbach, „doch Frauen holen da gut auf, sie sind nicht mehr eine kleine Minderheit. Man kann sich als Frau in diesem Beruf genauso gut durchsetzen, wie als Mann.“ Sie versteht sich bestens mit ihren vier Kollegen und lobt die gute Zusammenarbeit mit der Polizeistation Eschborn. Gewalttätige Angriffe gegen sich musste sie bisher kaum feststellen. Beschimpfungen kommen dagegen schon öfter vor: ,,Im Großen und Ganzen kann man mit den Leuten vernünftig reden. Grund für die Beschimpfungen ist meist die mangelnde Einsicht oder der Ärger darüber, einen Fehler begangen zu haben.“ Amtsleiter Alexander Barth: „Das Ordnungsamt Schwalbach ist sehr froh, so eine erfahrene Ordnungspolizistin neu im Team zu haben.“



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