Verkehrsunfall-Statistik für das Jahr 2014 für Kelkheim und Liederbach

Während die Zahl der Verkehrsunfälle in Kelkheim gegenüber dem Vorjahr um drei abgenommen hat (411) stieg sie in Liederbach von 82 auf 114. Die Zunahme in Liederbach macht sich vor allem bei den Wildunfällen (drei auf zehn) und bei der Unfallflucht (von 30 auf 47) bemerkbar. Diese Zahlen schlagen mit 41,2 Prozent der Verkehrsunfälle in Liederbach zu Buch.

Alkohol war bei einem Unfall im Spiel. In Kelkheim waren es fünf Unfälle mit Alkoholeinfluss, einer mit Drogen.

Kelkheim steht Liederbach in nichts nach bei der Unfallflucht. Sie nahm zwar von 178 auf 173 ab, macht aber immer noch 42 Prozent der Gesamt-Statistik aus.

Bei den Unfällen in Kelkheim entstand ein Gesamtschaden von 1.150.000 Euro; Liederbach verzeichnet lediglich 180.000 Euro.

Wie auf dem Polizeibericht für das Jahr 2014 hervorgeht, liegt das Hauptaugenmerk der Polizei im Main-Taunus-Kreis auf der Überwachung der Geschwindigkeit. Schwere Folgen eines Verkehrsunfalls seien meist auf hohe Geschwindigkeiten zurückzuführen. Die Kontrollen erfolgen entweder mit den Laserpistolen oder einem Lichtschranken-Messgerät.

Obwohl junge Fahrer im Bevölkerungsanteil nur 6,4 Prozent ausmachen, sind sie weiter überproportional an den Unfällen beteiligt, 10,49 Prozent. Hier ist der Anteil mit verletzten Personen relativ hoch, 18,89 Prozent. Unfallursache, mit Leichtsinn und Selbstüberschätzung: Überhöhte Geschwindigkeit. Hervorgehoben wird, dass die Zahl der jungen Fahrer, die unter Drogen oder Alkoholeinfluss standen, um rund 10 Prozent zurückgingen.

Nun gibt es in der Statistik eine zweite Gruppe, die mehr und mehr unter die Lupe öffentlicher Wahrnehmung gerät: die „Risikogruppe Senioren“. Das sind Fahrer 65 und älter. Die Statistik weist aber auch aus, dass die Gesamtzahl der Einwohner die Altersgruppe im Kreis 47.514 beträgt: Das sind 20.84 Prozent. Bis auf den Teil der Unfallfluchten ist die Zahl mit den Unfällen der übrigen Verkehrsteilnehmer identisch.

Während die Zahl der Unfälle mit Senioren, verbunden mit verletzten Personen, rückläufig war, nahm die Zahl mit Sachschäden im sechsten Jahr zu: 830.

Bei den Unfällen als Radfahrer und Fußgänger waren die Senioren mit 19,77 Prozent beteiligt.

Den Senioren komme aufgrund der demographischen Entwicklung in Verbindung mit dem hohen Grad der Mobilisierung ein besonders Augenmerk zu, heißt es im Polizeibericht der Polizeidirektion Hofheim, der vom neuen Leiter Polizeidirektor Peter Liebeck abgezeichnet wurde.

„Die Verkehrsunfallentwicklung im Main-Taunus-Kreis weist einen deutlichen Anstieg der durch Senioren verursachten Sachschadensunfälle auf, die sich seit 2010 mehr als verdoppelt haben“, heißt es in dem Bereich. Deshalb werden sich die Polizei in Zukunft verstärkt Präventions-Maßnahmen widmen, um das Bewusstsein für die Problematik zu stärken. Beim Senioren-Problem spreche man nicht vom Rasen oder Fahren unter Alkohol und Drogen, sondern müsse viel mehr auf altersgemäß auftretende Defizite eingegangen werden. Und dann heißt es: „Wir sollten uns bewusst sein, dass alte Menschen auf Mobilität angewiesen sind. Es solle das Bestreben aller beteiligten Organisationen sein, die Seniorengruppe so lange als möglich aktiv am Straßenverkehr teilnehmen zu lassen!“

Ausführlich gehen die Beamten auf das „unerlaubte Entfernen“ vom Unfallort ein. Über diesen Tatbestand herrsche eine große Unwissenheit unter den Verkehrsteilnehmern. Es handele sich um eine Straftat, die unter anderem Geldbuße, Fahrverbot und Führerscheinentzug zur Folge haben kann. Das Hinterlassen eines Zettels an der Windschutzscheibe reicht nicht aus. Alle Unfallbeteiligten müssen am Unfallort warten, bis ein Personalienaustausch möglich ist. Wenn niemand kommt, sollte die Polizei informiert werden“.

In dieser Kategorie der Unfälle spielt natürlich auch eine Rolle, dass die Autos immer größer und breiter werden, dass Parkmöglichkeiten für die fahrerischen Fähigkeiten mancher nicht ausreichend sind. Auch das ist ein Grund, dass in Kelkheim stadtübergreifend die Parkplätze verbreitert wurden, wie übrigens gleiche Doppelmarkierungen in den Parkhäusern des Main-Taunus-Zentrums aufgebracht wurden.



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