Klima: Professor Hücker antwortet auf Leserbriefe

Die Reaktion auf meinen Leserbrief betreffs „Klima und Eichendorff-Schüler“ war vielfältig, so wie ich es erhofft hatte. Sie reichte von krasser Ablehnung bis zu großer Zustimmung und Lob. Um mehr Aufmerksamkeit zu erzielen, hatte ich meinem Namen die erarbeiten akademischen Titel hinzugefügt. Denn der Erwerb akademischer Titel alleine ist kein Garant für logisches Denkvermögen, wie ja auch die Erwiderungen auf meinen Leserbrief deutlich zeigen. Aber er verhilft zu erhöhter Aufmerksamkeit.

Bei der Sprache habe ich mich der Diktion des Wissenschaftsjournalisten Ernst Ludwig Gärtner aus Bad Nauheim bedient, der „griffiger“ als ich allgemeinverständlich zu formulieren vermag. Ich hätte auf ihn hinweisen müssen, was ich hiermit nachhole.

Nun zu den von Ihnen am 23.6.2019 veröffentlichten Reaktionen auf meinem Brief vom 6.6.2019.

Herr Boecking, es wäre hilfreicher gewesen, mich richtig zu interpretieren: Ich habe den möglichen Einfluss der Menschen auf die Klimaerwärmung nicht geleugnet, sondern dessen Anteil infrage gestellt. Wörtlich: “Freilich können Menschen in begrenztem Maße das Klima beeinflussen...“. Die Referenzierung des Umweltbundesamtes durch Sie ist ebenfalls inkorrekt. Sie haben nur einen von mehreren Artikeln zu Ihrer Meinungsbildung herangezogen. Das Amt veröffentlicht aber auf seiner Webseite zu diesem Thema Beiträge verschiedener Autoren mit unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der Ursachenbewertung des Klimawandels. In keinem Fall handelt es sich um die Meinung des Umweltbundesamtes, wie Sie suggerieren. Auch die Tatsache, dass eine Meinung in der „renommierten Zeitung FAZ“ veröffentlicht wird, macht sie nicht zwangsweise richtig. Ich hätte erwartet, dass Sie sich auf Grund eigener Kenntnisse eine eigene Meinung bilden.

Frau Dr. Müller, was ist mehr zu verachten: Die Manipulation junger Menschen durch die Politik und ignorante Medien oder die Veröffentlichung einer eigenen Meinung in einer lokalen Zeitschrift? Auch die Tatsache, mich in die Nähe der AfD zu bringen, die angeblich den menschengemachten Klimawandel leugnet, – was sie im übrigen nicht tut, wie Sie aktuellen Veröffentlichungen entnehmen können – und die daraus abgeleitete Forderung, solche Leserbriefe wie den meinen nicht zu veröffentlichen, zeugt von einer wenig demokratischen Einstellung; Dr. rer. nat. hin oder her – wie schon oben angemerkt.

Halten wir uns doch alle gemeinsam an die Tatsachen:

1. Es ist das Faktum, dass in der Vergangenheit nicht-androgene Faktoren unser Klima beeinflusst haben – sonst hätte es früher keine Eiszeiten und Dürrephasen gegeben.

2. Es kann mit einigem Anspruch auf Richtigkeit vermutet werden, dass auch das Wachsen der Weltbevölkerung und das Verhalten der Menschen zum heutigen Klimawandel beiträgt. In welchem Umfang das der Fall ist, wird von der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Es liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor.

3. Um ein Klimamodell zu erarbeiten, das die Zukunft abzubilden hilft, bedarf es zunächst einer detaillierten Analyse der Vergangenheit, also der früheren nicht-androgenen Einflussfaktoren. Dies ist zwingende Voraussetzung für eine Extrapolation der voraussichtlichen Entwicklung. Bisher war die Wissenschaft nicht in der Lage, diese Daten zu ermitteln. Deswegen sind alle Modelle reine Spekulation und hängen von den Prämissen ab, welche die Wissenschaftler oder die Politiker selbst stellen.

4. Es ist meines Erachtens unredlich, auf dieser unsicheren Basis weitgehende, teure und in unsere Zivilisation tief eingreifende politische Entscheidungen zu treffen. Sei dies zum Thema CO2-Besteuerung, Verzicht auf terrestrische Energie oder zum Dieselfahrverbot.

Dies fällt in dieselbe Kategorie von Entscheidungen, wie wir sie schon beim Atomausstieg erlebt haben. Mit der Argumentation „Tsunami und Erdbeben“, von denen es in Deutschland ja so viele gibt, schalten wir unsere modernen Kraftwerke ab und beziehen Atomstrom aus den Nachbarländern, wo sie mit technisch unsichereren Reaktoren gleich an unserer Grenze mit gleichem Gefährdungspotential für uns produziert werden.

Ich habe weder etwas gegen die Berücksichtigung menschengemachter Einflüsse bei der Projektion der Klimaentwicklung und möglicher Maßnahmen eines Klimaschutzes, möchte aber empfehlen, dass unsere Politik sukzessive parallel zur Fortentwicklung unseres Kenntnisstandes agiert. Dass sich unsere Politiker und die angeblich verantwortungsbewussten Medien von einer ferngesteuerten 16-jährigen wie Nasenbären an der Leine herumführen lassen, ist zutiefst beängstigend und macht mich traurig.

5. Das Phänomen „Greta“ erklärt sich leicht aus der Betrachtung ihrer Motivation beziehungsweise der ihres Vaters. Dazu folgende Veröffentlichung (www.egbert-scheunemann.de):

„Gretas Papa Svante ist Geschäftsführer sowohl bei Ernman Produktion AB wie auch bei Northern Grace AB, beides Aktiennotierte Gesellschaften in Schweden. Beide Unternehmen haben die identische Adresse in einem Nobelviertel der Hauptstadt Stockholm. Die Aktien beider Unternehmen haben seit dem ersten Auftreten Gretas eine immense Steigerung verzeichnet. Die Schlüsselzahlen kennen nur eine Richtung: senkrecht nach oben. Gretas Vater kooperiert mit der Stiftung ,,WeDontHaveTime“. Deren eingetragener Zweck ist die Verbreitung des Wissens zum Klimawandel und dessen Konsequenzen. Die Firma WeDontHaveTime AB hat eine gleichnamige Stiftung im Hintergrund, die die Company kontrolliert. Stiftungszweck ist die Verbreitung des Wissens zum Klimawandel und dessen Konsequenzen. Die Stiftung belohnt gute Initiativen, die von Anführern, Firmen und Organisationen gemacht werden. Weiterhin ist es Stiftungszweck, die Marke der Firma WeDontHaveTime zu managen - in Übereinstimmung mit dem Stiftungszweck. Die Stiftung WeDonHaveTime erhält 10 Prozent des Profits der Firma WeDontHaveTime (die der Stifzung gehört), aufgrund eines Lizenzvertrags über die Nutzung der Handelsmarke WeDontHaveTime, die ja der Stiftung gehört. Die Stiftung WeDontHaveTime ist natürlich eine Non-Profit Organisation, die Firma aber nicht“
.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

6. „Klima“ ist für Grüne derzeit politisch „in“. Hat man doch endlich „das“ Thema gefunden, um die politische Mehrheit zu gewinnen; Sachverstand hin, Sachverstand her. Zur Verbreitung der Angstmache bedient man sich moderner wissenschaftlich-psychologischer Erkenntnisse, bekannt als „Astroturfing“, „Framing“ und gezielter Beeinflussung des „Overton Windows“. Wie das funktioniert, können Sie im Internet unter „Publico Dossier: Die Psychologie des grünen Erfolgs“ nachlesen. Es zu erklären sprengt den hiesigen Rahmen. Ich bezeichne diese Vorgehensweise als gezielte Manipulation, sei es aus Unwissenheit eines Dummen oder mit dem Wissen eines Schwindlers; und ordne Diejenigen, die so etwas nachplappern und weiterverbreiten, analog ein.

Ich schließe mit dem Wunsch an uns alle, sich ihre eigene, an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierte Meinung zu bilden, und nicht, quasi ungeprüft, Rattenfängern nachzulaufen. Dabei ist vielleicht der folgende Link hilfreich: https://www.youtube.com/watch?v=ElADRqjmDeY&feature=youtu.be.

Prof. Dr. Gerhard Hücker, Beethovenstraße 25



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