Der Autokorso, der sich am Montagmorgen im lieblichen, allerdings noch nicht ergrünten Braubachtal staute, passt eigentlich wenig zu dem Grund für diese PS-Kolonne. Denn geredet wurde in einer Pressekonferenz in der freien Natur über einen Radweg, der Kelkheim mit Königstein verbindet, über den sportlichen Wert des Fahrrads und darüber, dass sich das Fahrrad auch durchaus für den Berufsverkehr nutzen lässt. Eben nicht mit dem Auto, sondern auf zwei Rädern. Und so erklärt sich denn auch der Stau der fünf, sechs Autos auf dem Weg: Das Thema hatte doch einige Journalisten und nicht nur die Bürgermeister von Kelkheim, Albrecht Kündiger, und von Königstein, Leonard Helm, (per Fahrrad) angelockt. Der Grund: Die Sanierung der beschilderten Radroute durch das Braubachtal zwischen Kelkheim-Hornau und Königstein-Schneidhain ist abgeschlossen. Spaziergänger hatten das in der letzten Zeit schon festgestellt und sich darüber gefreut, nachdem in der Vergangenheit der eine oder andere sich über aus Sicherheitsgründen gefällte Bäume am Wegrand beschwert hatte.
Für die beiden Bürgermeister ist die Sanierung des Weges ein Beispiel des Zusammenlebens, der Zusammenarbeit. Die gibt es im Grunde genommen schon lange. Wenn man so will, durch die Zugverbindung. Aber auch durch die Schüler, die in beiden Orten zur Schule gehen, verbunden eben auch durch die Kleinbahn. Die Verbindungen zwischen Eppenhain und Ruppertshain mit Königstein auf den verschiedensten Gebieten – und sei es nur der Einkauf in der Nachbarstadt - sind nie abgerissen. Dass man in Zukunft kommunale Projekte im Zweierverbund aufnehmen könnte, wurde bei dieser Pressekonferenz gleichfalls erwähnt, die übrigens auch von Wanderern beobachtet wurde.
Der Weg, der bei Schneidhain auf Königsteiner Gebiet endet – das Treffen fand an der Gemarkungsgrenze Königstein/Kelkheim statt und übersprang damit sogar die Kreisgrenze – war in den letzten Jahren doch recht holprig geworden, wie Kündiger sagte. Der Vision einer echten Fahrradverbindung zwischen beiden Orten nicht nur zum Radwandern, sondern auch, um auf dem Weg das Fahrrad als Verkehrsmittel zum Arbeitsplatz zu nutzen, hätte dieser Zustand nicht gut getan.
Kelkheims Leiter des Ordnungsamtes Thorsten Kleipa, selbst begeisterter Biker, hatte, wie Kündiger erwähnte, großen Anteil an der Verbesserung dieser Verbindung, nicht nur für die Fußgänger, sondern eben auch für die mehr und mehr das Fahrrad nutzenden Menschen. Er erläuterte, dass große Teile des Weges aufgeschottert wurden, dass vor allem für Radfahrer durch die Entfernung gefährlicher Querrinnen der Weg sicherer gemacht wurde.
In den Unterlagen finden sich folgende Informationen: In den vergangenen drei Jahren wurde der Weg auf einer Länge von gut 1,5 Kilometern grundlegend saniert, so dass er jetzt in einem besseren Zustand als je zuvor von Radlern und Spaziergängern genutzt werden kann.
Für den ersten Abschnitt im Jahr 2018 wurden 9.000 Euro aufgewendet. In diesem Jahr wurde auf etwa 700 m Länge der weitere Wegeverlauf bis kurz vor Schneidhain saniert. Zunächst wurden im Winter Büsche und Bäume zurückgeschnitten, die in den vergangenen Jahrzehnten in den Luftraum über den Weg hinein gewachsen waren. (Kosten: 3.200 Euro), im November das etwa 30 Meter lange Steilstück im Bereich der Gemarkungsgrenze zu Schneidhain asphaltiert, ein Bereich, der immer wieder bei starken Regenfällen ausgewaschen wurde. Da hat auch die Untere Naturschutzbehörde zugestimmt. Zwei Drittel der Kosten in Höhe von 7.500 Euro trägt die Stadt Königstein.
Übrigens wies Bürgermeister Leonhard Helm darauf hin, dass die Fahrradmöglichkeiten in Königstein ausgebaut würden. Um so mehr wird von ihm diese Verbesserung der „Städteverbindung“ begrüßt.
Das linke Bild zeigt Leonhard Helm (links) und Albrecht Kündiger bei der „Einweihungsfahrt“ für die Bilder der Fotografen mit Thorsten Kleipa als Beobachter ganz rechts im Foto.
Das rechte Bild: Pressekonferenz im Braubachtal mit Wanderern in der Mitte. Hier erklärt Thorsten Kleipa (rechts) die Arbeiten. Zuhörer, die Presse und die beiden Bürgermeister Helm und Kündiger.Fotos: ph