Wenn Oma mit dem Computer spielt...

Das gibt es auch nur selten, dass sich die Soufleuse vor Lachen schüttelt, während es auf der Bühne hoch her geht. Da beendet man eben das Mitlesen und schließt sich dem Lachen der Besucher an. So endete das neues Stück der Hornauer Laienspielgruppe im Franziskushaus. In zwei Akten servierte Hindi Brooks die köstliche Geschichte aus dem „echten Internet-Leben“, wenn Oma vom Enkel lernt, wie man mit dem Internet umgeht und dann mit dem Handbuch in der Hand das Inernet-Leben etwas fröhlicher macht und aufmischt. Denn Oma ist durchaus lernfähig, auch wenn die Enkelin da lieber gebremst hätte.

Auf der anderen Seite der ausrangierte Matratzenverkäufer mit dem Freund, der sich als genialer Schauspieler fühlt. Sie hocken vor dem Viereck und bandeln chattend im Netz an – dass da manches nicht zusammen passt, liegt auf der Hand.

Dazu gibt es auch noch einen Verlobten, der aber irgendwann ausrangiert wird, wenn der Möchtegern-Schauspieler die Oberhand gewinnt. Dass Oma nicht leer ausgeht – keine Frage. Alle Beteiligten schmeckt dann das Boef Stroganoff ausgezeichnet, hingestreckt über dem Esstisch. Das köstliche Stück lebt von den knappen und schnellen Dialogen, die sich zwischen den beiden Wohnzimmern und dem Büro der Steuerangestellten abwechseln. Die drei Räume geschickt in einem Bühnenbild arrangiert, um wechselnd je nach Dialogpartner ausgeleuchtet zu werden.

Otto Singer führt die Regie. Mit dabei „Oma Sandra Villages“, und Matratzenverkäufer Benny, 65 Jahre alt und versucht, das nicht zu spüren: Thomas Schönermark. Dann Terry, die 38-jährige Enkelin (Kira Oschwald), Don, der Möchtegern-Schauspieler (Sven Kluge) und Eira, Terrys Verlobter, im Internet-Trubel ausrangiert. (Michael Graf-Mayer). Bühnenbild: Jens Lehm, Sedat Kücük, Thomas Lorenzen, Marcus Becker, Daniela Crass, Katja Will, Kostüme, Requisite, Maske: Beate Schmidt, Daniela Crass, Martina Lorenzen, Anja Neuber, Beleuchtung, Ton, Technik: Manfred Borst (Planung, Installation), Lukas Bredefeld, Thomas Lorenzen, Souffleusen: Daniela Crass, Anja Neuber, Marita Rott, Ulrike Singer.

Titel des amerikanischen Originals: „romance.com“.

Wenn man sich zwei Akte lang für den Eintritt von 12. Euro köstlich amüsieren möchte, dann gibt es noch Gelegenheit am 1. und 2. November (Freitag/Samstag)u 20 Uhr, am 3. November (Sonntag)um 18 Uhr.

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