Wenn der Wind weht über‘s Stoppelfeld ...

„Der Wind geht über‘s Stoppelfeld, hat einen rauen Gruß vermeld‘t. Vom düstern Herbst, dem Nebelmann, der alle Tage regnen kann.“ – so lauteten die ersten Zeilen in einem Kinderlied, das im 19.Jahrhundert von einem Pfarrer gedichtet wurde. Das war damals vor 200 Jahren, da war das Wetter auch noch anders als heute. Die Jahreszeiten hatten damals im Gedankengut der Menschen noch ein Gewicht. Heute zweifelt der eine oder der andere daran, wenn er sich der Regenmengen der letzten Wochen in Westdeutschland erinnert. Sicher, hier geht der Wind über‘s Stoppelfeld im Schmiehbachtal – im Foto von Judith Ulbricht festgehalten. Blauer Himmel, malerische weiße Wolken – Sommer wie man ihn sich wünscht. Ein abgeerntetes Feld, eines der ersten, denn Winterweizen wird früher reif, als „normales“ Getreide. Und so schön das Bild ist, etwas Wehmut kann einen schon heimsuchen –auch wenn es in der zweiten Strophe so weiter geht: „Der Herbst zwar ist es noch nicht. Der kommt einst mit dem Schneegesicht. Doch bringt er viele Blumen um und macht des Waldes Sänger stumm.“

Doch jeder weiß, wir befinden uns im Klimawandel. Da ist noch viel Platz für die schönen Sommertage im August, auch wenn die Gewitterwolken drohen.

Und Schnee, ist das nicht ein Produkt der Natur von gestern? Also kein Grund zur Wehmut, vor allem, wenn man solche Bilder betrachtet. Am allerwenigsten, wenn man die sommerlichen Tage für einen Spaziergang im Schmiehbachtal nutzt. Auch Blumen gibt es dort noch viele und mit Glück hört man auch die Lerche am blauen Himmel singen.
Foto: Judith Ulbricht



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