Königstein, wir fühlen uns alleingelassen!

Franziska Melchior-Becker, Am Eichkopf, Schneidhain, schreibt zum Thema „U 3-Betreuung“: Die Stadt Königstein bietet keine U3-Betreuung an. Die Kommune ist per Kinderförderungsgesetz dazu verpflichtet, Kindern zwischen einem und drei Jahren einen Kita-Platz oder eine Tagesmutter für die Betreuung zur Verfügung zu stellen. Diese Verpflichtung tritt Königstein ausschließlich an freie Träger ab, die nicht subventioniert werden. Auf Grund des vermeintlichen Regelbetriebs können diese in Coronazeiten weder Kurzarbeit anmelden noch auf die Vertragsbeiträge verzichten. Mehrfach bekommen Eltern vom Hessischen Ministerium, zuletzt am 8. Januar, einen Brief mit dem Appell, die Kinder während der anhaltenden Pandemie möglichst zu Hause zu betreuen. Kommt man dieser Bitte nach, gibt es seitens der Stadt keinerlei finanzielle Unterstützung und es werden weiterhin die vollen Beträge abgebucht (zum Teil inklusive der Verpflegungspauschale). In diesem Fall beruft sich die Stadt darauf, dass weder ein allgemeines Betretungsverbot noch eingeschränkter Regelbetrieb vorliege. Ist man also ein braver Bürger, der seiner Fürsorgepflicht für seine Kinder nachkommt und alles Notwendige dafür tut, das Ansteckungsrisiko und das Infektionsgeschehen so klein wie möglich zu halten, macht man eigentlich alles falsch. Eltern betreuen weiterhin die Kinder zu Hause und müssen gleichzeitig die vollen Beiträge über mehrere hundert Euro an die Einrichtungen bezahlen. Die Stadt macht es sich leicht – sie hat die Versorgung der U 3-Plätze an freie Träger delegiert: Das befreit sie aber keinesfalls aus der Verantwortung! Wird die Betreuungsleistung zum Allgemeinwohl nicht in Anspruch genommen, darf sie auch nicht bezahlt werden müssen. Zwingt man Eltern in die missliche Lage, eine Dienstleistung bezahlen zu müssen, die aber gleichzeitig nicht genutzt werden sollte, braucht man sich nicht wundern, wenn sie die Kinder schlussendlich doch in die Kita schicken. Schließlich lassen sie die Kinder nicht ohne Grund fremdbetreuen, sondern sind darauf angewiesen! Aber wo bleibt die Unterstützung?



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